Ein Rezept für Mitarbeiterfreundlichkeit – gibt es sowas?

Auch im 11. Jahr merken wir immer noch, dass die Arbeitgeber nach dem Rezept für Mitarbeiterfreundlichkeit suchen. Sie laden Broschüren und Studien herunter. Sie suchen einfache und schnelle Maßnahmen zur Umsetzung. Zum einen ist der Wunsch da, dass schon getane für die strategische Mitarbeitergewinnung und -bindung aufzubereiten. Zum anderen besteht der Drang von bereits funktionierenden Konzepten im eigenen Unternehmen zu profitieren bzw. Teile davon einfach und schnell zu adaptieren. Doch gibt es das Rezept für Mitarbeiterfreundlichkeit wirklich?!

These: Personal ist im Mittelstand Chefsache!

In kleinen und mittelständischen Unternehmen unter 15 Mitarbeitern wird die Personalarbeit zudem direkt auf Geschäftsführungsebene umgesetzt. Der Chef entscheidet, wer kommt und geht und, welche Aufgaben jetzt zu bearbeiten sind. Das hat viele Vor- und Nachteile. In Bezug auf die Arbeitsatmosphäre geht es in vielen kleinen Unternehmen recht familiär zu. In der Regel weiß der Mitarbeiter, dass er mit Problemen und Fragen zum Chef oder der Chefin kommen kann. Aber tut er es auch vollumfänglich? Bleibt wirklich genügend Zeit für eine gute fachliche Lösung und Unterstützung? Und ist Familienfreundlichkeit gleich Mitarbeiterfreundlichkeit?

Thomas Kujawa von fachkraeftesicherer.deIch bin gerne für Sie da!
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Ist mehr als Personalverwaltung zeitlich überhaupt möglich?

In der klassischen Personalarbeit – durchgeführt durch den Personaler bzw. die Geschäftsleitung – bleibt oft nicht viel Zeit für das Gewinnen und Auswerten von neuen Informationen. Oft bedeutet arbeiten in der Personalabteilung gleich Personalverwaltung. Beschaffung von geeigneten Personal, das damit verbundene Bewerbungsverfahren sowie die Abwicklung des Eintritts gehören ebenso zum Aufgabenspektrum, wie entlohnungs-, betreuungs-, entwicklungs- und freistellungsbezogene Aufgaben. Die Vornahme der Lohnsteueranmeldung, das Sammeln von Fortbildungsangeboten wird ebenso durchgeführt, wie die Abwicklung von Umschulungen, Kurzarbeit, Versetzungen oder Kündigungen.

Wenn man das Pensum einer 25 bis 42.5 h Teil- bis Vollzeitfachkraft anschaut, wird schnell klar, dass selbst bei ausgefeilter Prozessroutine kaum Raum für Austausch zu anderen (weichen) Themen der strategischen Personalpolitik bleibt. Ein Umfrage unter Personalverantwortlichen 2014 zeigt zudem, welche Priorisierung Themen hatten bzw. wo, die wichtigsten Aspekte lagen:

Statistik: Wichtigste Aspekte der Personalarbeit für Personalverantwortliche im Jahr 2014 | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Warum sich hartes und weiches gut kombinieren lässt!

Die weichen Themen, wie Work-Life-Balance oder Vielfaltsmanagement (Diversity) liegen bei der Umfrage 2014 unter Personalveranwortlichen in der unteren Hälfte mit wenigen Prozenten. Doch focussieren sich potentielle BewerberInnen in Form von Berufseinsteigern und Fachkräften bei der Arbeitgeberwahl gerade auf die sprichwörtliche Arbeitgeberfreundlichkeit. Sie wollen neben einem angemessenen Entgelt auch zusätzliche attraktive Arbeitgeberangebote vor allem im Bereich der Mitarbeiterfreundlichkeit.

Während Personalverantwortliche und Unternehmer des öfteren noch offline im Unternehmen mit den Menschen und Produkten arbeiten, präsentieren viele Unternehmen mittlerweile ihre Karriereseiten online. Sie fordern auf, sich online zu bewerben und wünschen sich selbst BewerberInnen, die der Digitalisierung am Arbeitsplatz aufgeschlossen gegenüberstehen. Als Arbeitgeber formulieren Unternehmen dennoch klare Wünsche und Ziele. Sie wollen:

  1. (ihre) Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden.
  2. ihre Arbeitgebermarke besser etablieren, um sich von Mitbewerbern deutlicher abzuheben.
  3. eine gute Arbeitsatmosphäre im Unternehmen haben.

Jedoch zeigt die Statistik im Beitrag, dass sich Personalverantwortliche und Geschäftsleitungen die schier harten schweren und nur langfristig zu erreichenden Ziele als Kern ihrer täglichen Arbeit heraussuchen. Auf Platz 3 z.B. landet das Veränderungsmanagement, das schwierigste Unterfangen überhaupt, wenn man sich denn das 3-Phasen-Modell von Kurt Lewin anschaut. Ob und wie Veränderungsmanagement im Unternehmen gelingen kann, hängt oft von den Führungskräften ab. Dazu landet auf Platz 2 die Steigerung der Führungs- und Managementqualitäten, was natürlich auch mit Veränderungsmanagement verbunden ist.

Warum kompetente Führung ein weiterer Schritt zu mehr Arbeitgeberattraktivität ist?

Zuerst kommt oft die Idee vom Gründen und Unternehmen und dann erst kommt das Personal dazu. Und mit dem Personal wird auch das Thema Führung und spezifisch Personalführung relevant. Ausschlaggebend für den Unternehmenserfolgt ist nämlich auch die zielorientierte Einbindung der Mitarbeiter in die Aufgaben des Unternehmens. Oberflächlich betrachtet, geht es um die gute Zusammenarbeit zum Wohle des Unternehmens. Vertiefend redet man plötzlich von Unternehmenskultur, Führungsstil, Motivation, Führungsinstrumenten, Vorschlagswesen, Ideenmanagement, Gehaltsstruktur und Anreizsystemen. Viele Mittelständler wissen vielleicht noch nicht mal, welchen Führungsstil sie haben bzw. welcher Führungstyp sie sind. Und trotzdem ist es auch für die Arbeitgeberattraktivität entscheidend, wie man führt. Viele Führungskräfte unterschätzen in diesem Kontext noch die Kraft des Wirkens ihrer eigenen Persönlichkeit für das ausgezeichnete Gelingen des Unternehmens.

Doch welchen Unterschied gibt es zwischen Führung und Management?

Und ist Arbeitgeberattraktivität nicht letztlich die Summe aus allen nach innen und außen wirkenden Aspekten der Personalarbeit sowie guter Führung? Im Workshop „Das lebensfreundliche Unternehmen – mehr als anwendbare Instrumente zur Fachkräftesicherung“ erfahren UnternehmerInnen und ArbeitgeberInnen, wie sich harte und weiche Faktoren der Mitarbeiterbindung– und gewinnung plus guter Führung optimal kombinieren lassen. Unseren Referenten Thomas Kujawa und Sven Lehmann zeigen Ihnen, dass Fachkräftesicherung langfristig funktioniert und möglich wird.

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