Befragung: Wie sicher ist der Fachkräftenachwuchs in Leipzig?

Rund 3.500 Betriebe mit Sitz in der Stadt Leipzig erhielten Ende Januar 2014 einen Fragebogen vom Amt für Wirtschaftsförderung. Wichtigste Ziele der städtischen Befragung sind die Sicherung des Fachkräftenachwuchses sowie die Ermittlung der Entwicklungsperspektiven lokaler Betriebe. In dem vierseitigen Fragebogen geht es außerdem um Kooperationsförderung und betrieblichen Flächenbedarf. Zu den Ergebnissen lesen Sie unten mehr.

Als Folge des demographischen Wandels, der wirtschaftlichen Erholung, aber auch des Strukturwandels der Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte zu einem wichtigen Standortfaktor entwickelt. Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht betont:

Thomas Kujawa von fachkraeftesicherer.deIch bin gerne für Sie da!
Ich bin Thomas Kujawa und Ihr persönlicher Ansprech­partner bei den Fach­kräfte­sicherern. Sie erreichen mich unter 0341-355408-12 . Oder Sie hinterlassen einen Rückrufwunsch. Ich werde mich schnellstmöglich melden und klären, wie ich Sie bei der Fachkräftesicherung unterstützen kann.

„In dieser Situation gehören die Fachkräftesicherung für unsere Betriebe und die Bindung unserer Jugendlichen an die Region zu den wichtigsten strategischen Faktoren für unseren Wirtschaftsstandort Leipzig. Daneben möchten wir gern ermitteln, wie die Betriebe ihre Entwicklung in den nächsten Jahren einschätzen und ob wir mit unserem Dienstleistungsangebot die ihre Bedürfnisse erreichen“.

Dr. Michael Schimansky, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, hofft auf eine positive Resonanz und hohe Beteiligung der ansässigen Betriebe. „Wir bitten die Unternehmen in ihrem eigenen Interesse um Mitwirkung“. Leipziger Unternehmen, die versehentlich keinen Fragebogen erhalten haben, werden gebeten, sich an die Wirtschaftsförderung zu wenden.

Ansprechpartner: Jens Sommer- Ulrich, Tel.-Nr.: 0341/123-5812, E-Mail: jens.sommer-ulrich@leipzig.de

Arbeitskräftebedarf der Leipziger Unternehmen

Tabelle 6 Arbeitskräftebedarf (c) Unternehmensbefragung Leipzig 2014
Tabelle 6 Arbeitskräftebedarf (c) Unternehmensbefragung Leipzig 2014

Rekrutierungsschwierigkeiten der Unternehmen in Leipzig

Abbildung 15 Rekrutierungsschwierigkeiten (c) Unternehmensbefragung Leipzig 2014
Abbildung 15 Rekrutierungsschwierigkeiten (c) Unternehmensbefragung Leipzig 2014

8 zukünftige Aufgaben der Wirtschaftsförderung Leipzig

  1. Die Befragung ist durch eine sehr hohe Standortzufriedenheit der antwortenden Betriebe gekennzeichnet. Mit einer gesamten Durchschnittsnote von besser als 2,5 wurde ein bisher kaum erreichter Wert erzielt. Als besonders positiv sind dabei die überdurchschnittlichen Beurteilungen der Standortfaktoren Breitbandversorgung / Internetanbindung und Verfügbarkeit von Gewerbeflächen zu bezeichnen, beides überdies Faktoren, denen eine hohe Bedeutung im interkommunalen Wettbewerb zukommt.
  2. Die Entwicklungsperspektiven der antwortenden Leipziger Betriebe fallen weit überwiegend sehr positiv aus. Mehr als 60% der auf diese Frage Antwortenden planen Neueinstellungen, jeweils mehr als die Hälfte die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie die Erweiterung von Kapazitäten.
  3. Diese positiven Perspektiven äußern sich ebenfalls in der Tatsache, dass etwas mehr als ein Viertel der Betriebe Flächenbedarf angemeldet hat. Insbesondere Büroflächen (66 Nennungen) und Lagerhallen (44) werden in den nächsten 3 Jahren von diesen Betrieben gesucht.
  4. Der hohe Arbeitskräftebedarf der Betriebe dürfte sich nur in vollem Umfang realisieren lassen, wenn neue Wege der Fachkräftesicherung beschritten werden. Denn mehr als 80% der Betriebe haben mit „Ja“ bzw. „eventuell“ auf die Frage geantwortet, ob sie zukünftige Schwierigkeiten bei der Gewinnung von „Gelernten Arbeitskräften gewerblich/ technisch“ erwarten. Jeweils etwa drei Viertel der Betriebe erwarten gleiche Probleme bei der Suche nach Auszubildenden 2015 bzw. nach HochschulabsolventInnen.
  5. Die Ausbildungsquote (Anteil der Auszubildenden an den Gesamtbeschäftigten) ist mit 3,2% in Leipzig niedriger als im Bundesdurchschnitt. Besonders in den Wirtschaftssektoren Handel und Verkehr, aber auch bei den sonstigen Dienstleistungen ist dieser Anteil unterdurchschnittlich.
  6. Aus diesem Grunde sollte die Wirtschaftsförderung das große Interesse der Betriebe an Schulkooperationen ausnutzen. Insbesondere die Maßnahmen „Vorstellung von Berufsbildern“ (79 Nennungen), „Anbieten Betriebsbesichtigung, Praxistag im Unternehmen“ (70) und „Unterstützung schulinterner Veranstaltungen wie Berufsmessen oder Projektwoche“ (66) stellen sich für die Betriebe zukünftig interessant dar.
  7. Ein weiteres herausragendes Ergebnis stellt das sehr hohe Kooperationsinteresse der antwortenden Leipziger Betriebe dar. Knapp 90% der Betriebe geben an, dass sie in mindestens einem Kooperationsbereich mit anderen Betrieben, mit Verbänden / Netzwerken oder Hochschulen / Forschungseinrichtungen zusammen arbeiten. Nicht nur der Anteil an bereits bestehenden Kooperationen, sondern darüber hinaus auch die hohe Zahl an vorstellbaren Kooperationen (beispielsweise im F&E-Bereich und bei der Auftragsforschung) sind ein sehr erfreuliches Resultat dieser Unternehmensbefragung.
  8. Mit den beschriebenen Ergebnissen sind vielfältige „Arbeitsaufträge“, gleichzeitig aber auch große Chancen für die städtische Wirtschaftsförderung verbunden, in eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den ansässigen Betrieben zu treten. Aus diesem Grund kann auch als positiv gewertet werden, dass es eine hohe Entsprechung bei den von der Wirtschaftsförderung bereits geleisteten und den von den Betrieben als wichtig erachteten Aktivitäten gibt.

Auswertung Unternehmensbefragung im Download

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