Ponte: Kindergärten und Grundschulen auf neuen Wegen

Sport | Tandemsprung (c) Andy / pixelio.de

Sport | Tandemsprung (c) Andy / pixelio.de

Das Programm ponte. Kindergärten und Grundschulen auf neuen Wegen hat einen Grundstein für nachhaltige Strukturen in der Zusammenarbeit von Erziehern und Lehrkräften gelegt. In Berlin, Brandenburg, Sachsen und Rheinland-Pfalz haben etwa 200 Pädagogen aus 74 Einrichtungen in Tandems zusammen gearbeitet. Vier Jahre lang haben Lehrer und Erzieher aus ponte bei regelmäßigen Treffen ihr Lern- und Bildungsverständnis verglichen und ihre eigene Arbeit reflektiert. Dabei wurden sie von Moderatoren begleitet und konnten sich in Fortbildungen zu Themen wie kindgerechte Lernformen weiterbilden. Entstanden sind gemeinsame Projekte innerhalb der Tandems und neue Formen der Zusammenarbeit, z.B. die Nutzung von Kita-Dokumentationen als Basis für individuelle Lernpläne in der Schule.

Ponte zieht Bilanz

Zum Abschluss des Programms im Oktober 2008 zieht ponte nun Bilanz. Die Bildungsadministrationen der am Programm beteiligten Länder greifen die Erkenntnisse von ponte für die Förderung des Übergangs auf. So ist in Brandenburg nach Ende des Programms ein Unterstützersystem geplant, bei dem erfahrene ponte-Tandems Erzieher und Lehrer bei allen Fragen des Übergangs zur Seite stehen. Auch Fortbildungen für die Pädagogen will das Land weiterhin anbieten. Holger Rupprecht, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, sagte angesichts der Ergebnisse von ponte: „Die Beteiligung des Landes Brandenburg an diesem Programm war richtig und hat wertvolle Erkenntnisse gebracht – nun geht es darum, die Ergebnisse in der ganzen Breite der Praxis bekannt zu machen und nachhaltig Nutzen daraus zu ziehen. Ich will gleiche Startchancen in der Bildung für alle Kinder. Das erfordert eine gelingende Kooperation beim Übergang von der Kita in die Grundschule.

Nachfolgeprogramm bereits gestartet

In Rheinland-Pfalz gibt es bereits das Nachfolgeprogramm von ponte: Tandem. Unterschiede managen! Hier wurde ein neuer Schwerpunkt gesetzt: Erzieher und Lehrkräfte beschäftigen sich vermehrt damit, wie sie ihre Organisationen weiter entwickeln können. Neben den Kompetenzen der Pädagogen werden so auch die Stärken beider Institutionen sichtbar, die einen guten Übergang fördern.

 

Bei der länderübergreifenden Abschlusstagung von ponte am 10. Oktober in Ludwigsfelde sind alle Tandems eingeladen, in einer Ideenwerkstatt Perspektiven zu entwickeln, um die Kooperation selbstständig weiterzuführen. Auf der Tagung im Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) holen sie sich zusätzlich Inspiration für neue gemeinsame Projekte. Sie tauschen sich über ihre Praxis aus und erhalten Impulse von Experten, zum Beispiel von Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis, Vorstand des Verbandes der Bildungswirtschaft oder Prof. Dr. Jörg Ramseger von der Internationalen Akademie für innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie an der Freien Universität Berlin. Wissenschaft, Stiftung, Bildungsadministration und Praxis arbeiten bei ponte Hand in Hand.

Regionale Netzwerke über institutionelle Grenzen

„Wir brauchen starke und mutige regionale Netzwerke, die sich über institutionelle Grenzen hinweg für kindgerechte Angebote in Kita und Schule einsetzen“, sagt Dr. Heike Kahl, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. „ponte zeigt uns: die Kooperation aller an Bildung beteiligten Menschen ist der Schlüssel für nachhaltige Innovation.“

Die Abschlusspublikation „Erfahrungen und Ergebnisse aus einem Entwicklungsprogramm“ beleuchtet das Thema Kooperation entsprechend aus mehreren Perspektiven – der Pädagogen aus Kindergarten und Grundschule, der Moderatoren, der Eltern, der Wissenschaft und der Programmsteuerung. Sie beantwortet unter anderem die Fragen, welche Stolpersteine die Pädagogen überwinden mussten und welche Gelingensbedingungen für eine Kooperation identifiziert wurden. „Alle Bildungsprozesse der Grundschule bauen auf den Bildungserfahrungen der frühen Kindheit auf. Deswegen müssen Grundschulen und Kindergärten lernen, eng mit einander zu kooperieren. ponte zeigt, wie das in der Praxis gehen kann und wie beide Einrichtungen sich dabei weiter entwickeln“, sagt Prof. Dr. Jörg Ramseger, wissenschaftlicher Leiter von ponte von der Internationalen Akademie für innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie an der Freien Universität Berlin.

Über ponte

Kindergärten und Grundschulen auf neuen Wegen ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Internationalen Akademie für innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie an der Freien Universität Berlin. Mit Unterstützung der Deutschen Bank Stiftung und der Nikolaus Koch Stiftung, aber auch der Bildungsadministrationen der beteiligten Bundesländer und Förderer aus der Wirtschaft konnten bislang 74 Einrichtungen in ponte arbeiten. Mehr Informationen unter: www.ponte-info.de

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