Skypen, Wikis, Videos: Die digitale Dividende an Schulen

Kind (Junge) am Computer (c) Daniel Stricker / pixelio.de

Kind (Junge) am Computer (c) Daniel Stricker / pixelio.de

Internet und Soziale Netzwerke bedrohen die Qualität des Schulunterrichts nicht – das digitale Zeitalter eröffnet den Lehrkräften vielmehr neue Möglichkeiten, mehr Kreativität und Lernfreude in die Klassenzimmer zu bringen. Wie, das zeigt der Kasseler Erziehungswissenschaftler und Kreativitätsforscher Prof. Dr. Olaf-Axel Burow in seinem neuen Buch.

Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Skype sind so präsent wie nie zuvor, vor allem bei Schülern. Diesen Trend sollten ‚Schulen von morgen‘ auch für den Unterricht nutzen, rät Prof. Dr. Olaf-Axel Burow, Erziehungswissenschaftler und Kreativitätsforscher der Uni Kassel. „Schulen von morgen brauchen nicht vor den Möglichkeiten, die das Internet und neue Medien bieten, zurückschrecken“, betont Burow. Er nennt in seinem jetzt erschienen Buch „Digitale Dividende – ein pädagogisches Update für mehr Lernfreude und Kreativität in der Schule“ konkrete Beispiele, wie ein Konzept „Pädagogik 3.0“ umgesetzt werden kann. Schülerinnen und Schüler könnten beispielsweise Wikis erstellen, internationale Klassenkonferenzen über Skype führen, Mathevideos auf soziale Netzwerke hochladen oder digitale Schülerzeitungen produzieren.

Wege für ein Lernen in Freiheit suchen

„Anstatt immer mehr Lernstoff in kürzerer Zeit in die Schülerköpfe zu pressen, sollten wir nach Wegen für ein Lernen in Freiheit suchen und zur Kreativität zurückkehren“, fordert Burow. Das Konzept Pädagogik 3.0 knüpft somit an die „ursprüngliche Lernbegeisterung und Lernfreude“ der Schüler an, die Burow als natürliches Lernen und somit als Pädagogik 1.0 bezeichnet. Der Kreativitätsforscher bemängelt zugleich die sogenannte Pädagogik 2.0., unter der er das staatliche Schulwesen versteht, das der Logik der industriellen Massenproduktion folgt und den Lernprozess für alle Schüler standardisiert.

Daher verbindet Pädagogik 3.0 schließlich die Vorteile der beiden vorherigen Phasen mit den Möglichkeiten des digitalen Lernens, um die Talente und Neigungen der Schüler mit kreativen Unterrichtsstrategien stärker zu fördern. Zur allgemeinen Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer schlägt Burow vor, Pädagogische Tage einzurichten, an denen Workshops und Vorträge zu unterschiedlichen Themen wie etwa Inklusion, Gesundheitsförderung in der Schule oder Teamcoachings angeboten werden.

Olaf-Axel Burow: Digitale Dividende: Ein pädagogisches Update für mehr Lernfreude und Kreativität in der Schule. Weinheim/Basel: Beltz Verlag, 2014

Kontakt:
Prof. Dr. Olaf Axel Burow
Universität Kassel
FB 1 Humanwissenschaften
Fachgebiet Allgemeine Pädagogik
Tel: 0561 804-3620/-3426
E-Mail: burow@uni-kassel.de

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