umzugsbranche versus kinderbetreuung: wer bietet mehr schwarzarbeit?

Schwarzarbeit - Mit mir nicht! (c) zoll.de

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es gibt die bereiche, wo zwar die regeln eindeutig definiert sind aber viele sich einfach nicht dran halten wollen. wenn man umzugsbranche versus kinderbetreuung gegenüberstellt, so könnte sich der leser fragen, wenn er die zahlen des fachverbandes möbelspedition und logistik mitteldeutschland mit den aussagen des familienbüros leipzig vergleicht: wer bietet mehr?

in der umzugsbranche spricht herr gebauer von etwa 50 prozent der unternehmen, die schummeln und tricksen. aber auch die zahlen im bereich baby- und kinderbetreuung nehmen schwindelerregende höhen ein. von 70 bis 80 prozent geht jana schlegel, geschäftsführerin familienfreund kg, aus, die entweder ohne eine entsprechende erlaubnis, ohne arbeitsvertrag oder ohne anmeldung bei der deutsche rentenversicherung knappschaft-bahn-see arbeiten.

es grasiert die schwarzarbeit und den wenigen korrekt arbeitenden vermittlern bzw. anbietern steht ein heer von 13 bis 60jährigen gegenüber, die für ein butterbrot jeden cent für das aufbessern der eigenen geldbörse mitnehmen. manchmal arbeiten nachbarn oder deren kindern sogar für ein abendessen oder einen ausflug.

die regeln sind eigentlich für alle klar:

  • führt jemand einen nebenjob aus, so braucht er (eventuell) die zustimung des arbeitgebers/der berufsschule.
  • bei minderjährigen muss ein elternteil den arbeitsvertrag mit unterzeichnen
  • eine meldung bei der agentur für arbeit, arbeitsgemeinschaft ist im bedarfsfall selbstverständlich
  • jede haushaltsnahe dienstleistung ist bei der minijobzentrale steuerlich und sozialversicherungstechnisch anzumelden
  • eine haftpflichtversicherung für den betreuenden ist selbstverständlich.

jetzt bleibt eigentlich nur noch die frage, ob die 5 bis 10 dienstleister das selbst hinbekommen müssen oder ob behörden, wie zoll, von selbst aktiv werden. bei kijiji.de, betreut.de und weiteren kleinanzeigenmärkten bekommt man einen ersten eindruck.

[Update: 24.11.2008] schwarz, ja schwarz…

ist so mancher tag, wenn vorbei am fiskus in die eigene tasche gewirtschaftet wird. gerade bei haushaltsnahen dienstleistungen ist die tendenz und bereitschaft, ob nun aus unwissenheit oder bewusst, sehr hoch, zu betrügen.

viele köche verderben den brei? denn gerade im betreuungssegment boomt der schwarze markt mehr denn je. nicht zugelassene oder geprüfte personen verdrängen mit hohen netto-stundenlöhnen und locken mit flexibler betreuung rund um die uhr. auch die beliebte neben-bei-betreuerei ist nicht immer ganz ohne.

was viele dieser menschen nicht wissen, ist, dass sie sich strafbar machen, weil sie z.b. keinen arbeitsvertrag vorweisen oder abschließen wollen oder aber fachlich bzw. gesetzlich gar nicht in der lage sind, zu leisten, was man erwartet. im ungünstigsten fall kommt der zu betreuende zu schaden.

gerade der zoll hat immer ein auge auf dazuverdientes. das schwarzarbeitsgesetz regelt grundlegende sachen rund um das thema. dazu haben wir für sie unter den familientipps rund um das thema haushaltsnahe dienstleistungen spezifische grundlagen zusammengestellt und bieten musterformulare zum download. für fragen stehen wir ihnen unter anbieter@familienfreund.de zur verfügung.

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