Die Pubertät – Mein Kind wird Erwachsen

Erwachsen werden, erfordert viele Kompromisse. Für Eltern von Teenagern ist die Zeit der Pubertät oft ein Spagat zwischen Vertrauen und Jugendschutz(-gesetz). Das sprichwörtliche Loslassen ist für alle nicht immer gleichermaßen einfach.

Die frühreifen Mädchen überholen aktuell (statistisch) die immer noch später zündenden Jungen. Während sich jedoch Sohn oder Tochter schon alt und reif genug für alles mögliche fühlen, plagt die Mütter und Väter vor allem die Frage, was kann, muss und darf schon sein!

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Vermeiden sie Ausflüge in die Vergangenheit…

Nicht immer hilfreich gelten die Ratschläge und Tipps von Verwandten und Bekannten. Zum einen mögen es Teenager nicht, wenn man ihr Innerstes (ohne ihre Zustimmung) nach Außen kehrt – zum Anderen sind wahrscheinlich 20 bis 30 Jahre Zeit zwischen Opa’s Jugend, ihrer eigenen und der ihres Kindes ins Land gegangen. Ihr Kind vergleicht sich und seine Freiheiten bzw. Pflichten am Liebsten mit denen seiner Freunde.

Der eigene Kopf…

Fragen, Wünsche und Sorgen gibt es dennoch jede Menge. Während sich bei Jugendlichen vorrangig alles um ihren Freundeskreis, die (erste) Liebe, das Hobby oder die Freizeitgestaltung dreht, sorgen sich Eltern viel mehr darum, dass die restliche Zeit bis zur Volljährigkeit im Punkt Vereinbarkeit zwischen Schule, Freizeit, Elternhaus und Berufsorientierung entsprechend positiv verläuft. Fakt ist mit jedem neu startenden Schuljahr entwickelt sich auch das Kind wieder etwas weiter von zu Hause weg. Es will auf eigenen Füssen stehen und selbstständig(er) werden/sein.

Hier gilt: Wer das eine will, muss das andere mögen und so ist es auch mit dem Erwachsen werden. Schule, Hausaufgaben, Tagesorganisation und -ablauf gehen Stück um Stück in die Verantwortlichkeit des Jugendlichen über. Mit grundsätzlichen Regeln und Absprachen ist das gemütliche Zusammenleben weiter (problemlos) möglich. Als Eltern geben sie in der Regel einen Vertrauensvorschuss mit, um ihrem Kind in seinem Handeln Freiraum für eigene Entscheidungen zu lassen.

Im Gespräch bleiben

Nur, wenn man die Wünsche und Bedürfnisse des anderen kennt, kann man entsprechend auch Handlungen ableiten. Während die meisten Jugendlichen eher den Austausch mit Gleichaltrigen suchen, ist es trotzdem grundsätzlich wichtig auch gemeinsame Gespräche zu führen. Sei es beim Frühstück, beim Abendbrot oder beim Einkaufen – signalisieren sie auch zwischen bestehenden Angeboten, dass sie ein offenes Ohr für ihren Teenager haben. Nicht nur, wenn es brennt sondern vor allem wenn das Kind einen kompetenten Ansprechpartner außerhalb der Familie sucht, bietet sich ein externes Hilfsangebot an.

Was das Gesetz sagt

Für Kinder und Jugendliche findet man den rechtlichen Rahmen im Jugendschutzgesetz. Es dient vor allem dem Schutz der Jugend in der Öffentlichkeit. Wenn ihr Kind z.b zum ersten Mal allein ins Kino geht, vertrauen sie natürlich darauf, dass es den richtigen Film entsprechend der Altersfreigaben sieht. Oder, wenn die Clique Einlass ins Szenelokal begehrt, müssen und dürfen sie davon ausgehen, dass die Ausweise kontrolliert werden .

So steht es im Jugendschutzgesetz geschrieben. Es regelt den Verkauf, die Abgabe und der Konsum von Tabak und Alkohol , der Verleih von Filmen und Computerspielen sowie den Aufenthalt in Gaststätten und bei Tanzveranstaltungen. Die Betreiber, Verkäufer, Dienstleister aber auch sie als Eltern sowie ihr nicht volljähriger Teenager müssen sich daran halten.

Das erste Mal sturmfrei

Oft wünschen sich die Kinder und Jugendliche von ihren Eltern neben bedingungsloser Liebe vor allem Vertrauen. In der Pubertät wird alles schneller, höher und weiter. Zusagen sind flink gemacht auch, wenn man zu Hause noch gar nicht gefragt hat. Willkommen und immer wieder gern gesehen, ist die sturmfreie Bude! Das man dabei nicht immer zwingend allein zu Hause sitzt, ist wohl allen LeserInnen klar. Überlassen sie ihrem Kind das Feld empfiehlt es sich folgendes zu berücksichtigen bzw. im Voraus abzuklären:

  1. Machen Sie den ersten Schritt und sprechen Sie das Thema Ausgehen, Übernachtung bzw. Party etc. an. Bieten sie an, dass eine Anzahl von Freundinnen und Freunden auch in ihrer Abwesenheit Zutritt haben und gegebenenfalls übernachten dürfen.
  2. Damit ihr kleines Schloss nicht aus allen Nähten platzt, beschränken sie mit Absprache Ihres Kindes die maximale Teilnehmerzahl. Für die erste Sturmfrei-Party bietet es sich an über das Versenden von Einladungskarten nachzudenken. Portale, wie Familieneinladung.de bieten eine nette Auswahl von passenden Motiven an. Außerdem kann ihr Kind Rückmeldungen bezüglich der Teilnahme erwarten. Die Eltern der anderen Partygäste sind so ebenfalls einfach informiert und können der Teilnahme zustimmen.
  3. Schließen sie gegebenenfalls bestimmte Zimmer von der Nutzung während der Party aus.
  4. Sprechen sie über das Budget. Weisen sie auf die Verwendung des Taschengeldes hin oder/und bieten sie vorweg einen gemeinsamen Einkauf an.
  5. Informieren sie in Absprache mit ihrem Kind 1 oder 2 Vertrauenspersonen. So sind sie sicher, dass es auf jeden Fall Ansprechpartner gibt, auch, wenn sie im Funkloch stecken.
  6. Informieren sie ihr Kind darüber, dass es im absoluten Notfall auch die Polizei bzw. die Feuerwehr anrufen muss.
  7. Hinterlassen sie ihrem Kind und den angesprochenen Vertrauenspersonen ihre aktuellen Kontaktdaten für die Erreichbarkeit.
  8. Wenn sie in einer Mietwohnung/Mehrfamilienhaus wohnen, sprechen sie gemeinsam über die bestehende Hausordnung. Bitten sie Sohn oder Tochter einen Zettel mit dem Hinweis auf das Datum der Fete ins Haus zu hängen.
  9. Vereinbaren sie mit ihrem Kind für alle Aktivitäten eine maximale Ende-Zeit, die unter allen Umständen einzuhalten ist.
  10. Verlangen sie von ihrem Kind, dass es als den Ur-Zustand in dem sie die Wohnung verlassen (nach der Party) bzw. ihrem Urlaub wieder herstellt.

In jedem Fall können sie sich sicher sein, dass ihrem Kind ihr Vertrauen besonders wichtig ist. Grundsätzlich besteht also keine Veranlassung misstrauisch zu sein oder voreilige Schlüsse zu ziehen. Genießen sie die Zeit der Pubertät genauso wie die übrige Zeit. Jeder Abschied ist auch immer der Beginn von etwas Neuen.

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