Mit 66 Jahren …. Lust ist keine Frage des Alters

Frau bleibt Frau, auch wenn sich die ersten Fältchen einstellen und der Körper nicht mehr so straff ist wie mit 20. Auch mit den Wechseljahren bleiben Aussehen, Liebe und Partnerschaft wichtige Themen. Doch häufig werden Körpergefühl und Lebensqualität in dieser Phase durch die Hormonumstellung und die damit verbundenen typischen Beschwerden beeinträchtigt. Mit dem Versiegen der Progesteron- und Östrogenproduktion gehen oft unangenehme Symptome wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Stimmungstiefs einher. Die Figur verändert sich und viele Frauen fühlen sich deshalb weniger attraktiv, worunter auch die Lust auf Zärtlichkeit leidet. Zudem kann sich der Östrogenmangel auch direkt auf die Sexualität auswirken. Wie man mit den Veränderungen während der Menopause am besten umgeht und die Freude an Liebe und Sex behält, erfuhren unsere Leser von vier Experten am Telefon.

Am Telefon saßen für Sie:

  • Dr. med. Eva Göpfert, Hormon- und Stoffwechseltherapeutin, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in einer Gemeinschaftspraxis in München.
  • Dr. med. Claudia Wöhler, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in München, Leiterin des gynäkologischen Qualitätszirkels „Englischer Garten“.
  • Dr. med. Jens Herold, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in München, Gründer und Leiter der GESMOS e.V. (Gesellschaft für Studium und Therapie der Menopause und Osteoporose).
  • Dr. med. Marc Schmidt, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, München.

Bei zahlreichen Anruferinnen stand die Sorge um die Partnerschaft im Vordergrund, wenn sie aufgrund körperlicher Beschwerden plötzlich nicht mehr die gleiche Lust am Zusammensein mit ihrem Mann haben wie früher. Die Münchener Gynäkologin Dr. med. Claudia Wöhler rät hier zu Offenheit, auch wenn das nicht immer leicht fällt: „Spürt Ihr Partner Ihre sexuelle Lust nicht mehr wie früher und kennt er die wahren Gründe nicht, bezieht er das schnell auf sich und es kann zu Missverständnissen kommen“. Frauen sollten sich dem Partner daher anvertrauen und gemeinsam nach Lösungen suchen.

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Wenn die Liebe weh tut

Oft ist aber nicht mangelnde Lust das Problem, sondern ein konkretes körperliches Leiden. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr waren etlichen Frauen aus eigener Erfahrung bekannt. „Durch den Östrogenmangel in den Wechseljahren kommt es auch zu einem Schwund der Haut im Intimbereich. Dies kann zu Schmerzen beim Sex führen, da die Scheidenhaut dünner, trockener und damit empfindlicher wird“ erklärte der Frauenarzt Dr. med. Marc Schmidt. „Hier kann eine lokale Hormontherapie helfen mit Östrogencreme und -zäpfchen wie etwa Oekolp“, so der Experte. Ein normales Gleitgel sei weniger geeignet, da es zwar die Trockenheit kurzfristig beheben kann, sich aber nicht wie eine Östrogenbehandlung positiv auf die Ursachen der Beschwerden auswirkt.

Option Hormontherapie

Aufgrund der Beschwerden kann nicht nur das sexuelle Verlangen abnehmen, sondern auch die Lebensqualität stark leiden. Schlägt der Arzt dann eine Hormontherapie vor, machen sich Frauen häufig Sorgen wegen möglicher Risiken. Diese sollten nach Ansicht der Hormon- und Stoffwechseltherapeutin Dr. med. Eva Göpfert mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Gegenanzeigen für eine Hormontherapie seien zum Beispiel Brust- oder Gebärmutterkrebs, thromboembolische Erkrankungen und Leberleiden. „Den Risiken stehen allerdings die vielfältigen positiven Wirkungen einer rechtzeitigen Hormontherapie gegenüber. So kann der Ausgleich des Östrogenmangels unter anderem Herz-Kreislauf-Krankheiten, Osteoporose und Demenz vorbeugen. Insgesamt ist eine individuell angepasste Hormontherapie, etwa mit einem über die Haut verabreichtem Östrogen-Gel wie Gynokadin, eine risikoarme und wirksame Methode gegen die körperlichen und seelischen Beschwerden in den Wechseljahren“, führte die Expertin aus.

Neben Östrogenen müsse bei noch vorhandener Gebärmutter immer auch ein Gestagen, hier am besten natürliches Progesteron, zugeführt werden, das die Gebärmutterschleimhaut vor unkontrolliertem Wachstum schützt, erklärte Dr. Schmidt. Darüber hinaus lassen sich auch andere Effekte des Progesterons, wie etwa dessen positiver Einfluss auf den Schlaf, nutzen.

Selbst aktiv werden

Nicht zuletzt können betroffene Frauen selbst einiges gegen die unangenehmen Symptome wie vor allem Hitzewallungen tun. Der Gynäkologe Dr. med. Jens Herold riet: „Sie selbst können Hitzeepisoden vor allem durch regelmäßige Bewegung und den Verzicht auf Rauchen und Alkohol lindern. Auch Vitamin E und Akupunktur können helfen.“ Bei Gewichtsproblemen empfahl er als erste Maßnahme eine Überprüfung des Ernährungsverhaltens, da der Energiebedarf mit zunehmendem Alter sinke. Zusätzlich sollte auch der Hormonspiegel bestimmt werden. Viel Schlaf, Sport und Fastentage können außerdem die Ausschüttung von körpereigenen Wachstumshormonen stimulieren, die der Fetteinlagerung entgegenwirken. Wer selbst aktiv wird und bei Bedarf ärztlichen Rat sucht, braucht keine Sorge zu haben, Leben und Liebe mit 50 plus nicht mehr genießen zu können.

Eine Antwort auf „Mit 66 Jahren …. Lust ist keine Frage des Alters“

  1. hallo
    bin 64 habe keine Probleme mit Hitzewallungen
    meine frage ist
    ich bin heute bei meiner Frauenärztin gewesen haben uns lange unterhalten unter anderen das ich Schmerzen in finger Füße habe sie meint ich soll Hormone ausprobieren für 3 Monate
    habe aber noch nie hormone gebraucht.soll ich das machen hilft das gegen meine Gelenkschmerzen

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