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Die meisten Bundesbürger leiden immer wieder einmal unter Rückenproblemen. Meist verschwinden sie schnell wieder, oft werden sie aber auch chronisch. Zur richtigen Behandlung und Prophylaxe gibt es viele offene Fragen.
Zu vieles Sitzen, zu wenig Bewegung: Der Alltag der meisten Bundesbürger hat gravierende Folgen für die Rückengesundheit. Denn der Bandscheibenbereich ist nicht durchblutet, nur der Wechsel von Be- und Entlastung kann für die Zufuhr von Wasser und Nährstoffen sorgen. Am anfälligsten ist der untere Rückenbereich, 90 Prozent der Bandscheibenvorfälle treten in der Lendenwirbelsäule auf. Welche erfolgversprechenden Therapien gegen die Volkskrankheit Rückenschmerzen gibt es heute? Was kann man selbst tun, damit die Schmerzen gar nicht erst auftreten? Wie sieht Prophylaxe im Alltag aus? Wie lässt sich für den Fall vorsorgen, dass man aufgrund von Rückenproblemen seinen Beruf nicht mehr ausüben kann? Wann ist eine Operation erforderlich, wann nicht? Wie sehr diese Themen die Bundesbürger bewegt haben, wurde bei unserer Expertenaktion deutlich. Das Telefon stand nicht still.
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Hinterlassen Sie mir und meinem Familienservice-Team einfach eine Nachricht unter 0341-35540810. Oder senden Sie uns eine eMail an nutzer@familienfreund.de. Wir werden uns schnellstmöglich melden und klären, wie wir Sie unterstützen können.
Am Telefon saßen für Sie:
Alexander Reinert, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Orthopädiezentrum Rankestraße in Berlin, Behandlung orthopädisch-unfallchirurgischer Erkrankungen mit ganzheitlichen Therapiekonzepten
Dr. med. Frank Zeilinger, Facharzt für Neurochirurgie am Gelenk- und Wirbelsäulen-Zentrum in Berlin-Steglitz, Medizinisches Versorgungs-Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie, Physikalische Medizin und Neurochirurgie
Alexandra Sitte, Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen, Fürth
Volker Hack, Personal-Trainer, Experte für Golf-Physiotherapie und mobile Physiotherapie
Die häufigste Ursache für die Entstehung von Rückenbeschwerden ist der Mangel an Bewegung. Er kann zu einer Verkümmerung der Muskulatur und Schädigung der Wirbelsäule führen. Viele Anrufer wollten wissen, ob sie auf jeden Fall zum Arzt gehen sollten. Alexander Reinert rät, einen wiederkehrenden Hexenschuss unbedingt einem Facharzt vorzustellen. Nach Auskunft von Volker Hack stehen jedem Kassenpatienten stehen zunächst einmal sechs Behandlungen Krankengymnastik oder manuelle Therapie zu. Dann könne der Arzt, bei Bedarf und wenn er es für medizinisch notwendig hält, zwei weitere Folgeverordnungen zu je sechs Einheiten ausstellen. Nach dem letzten Behandlungstermin müsse eine zwölfwöchige Therapiepause erfolgen.
Auch sportliche Menschen können von Rückenbeschwerden betroffen sein. Dr. med. Frank Zeilinger rät dann zu einer gezielten körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls zu einer weiterführenden, bildgebenden Diagnostik. Danach könne man erkennen, ob es sich um muskuläre Pathologien handle oder eher um Veränderungen an den Wirbelgelenken und der Bandscheibe. Entsprechend müsse die Therapie gewählt werden.
Viele Eingriffe gelten als überflüssig
Pro Jahr finden in Deutschland mehr als 160.000 Operationen an der Wirbelsäule statt. Mindestens 40 Prozent all dieser Eingriffe gelten Experten zufolge als überflüssig. Nach Ansicht von Alexander Reinert könne man vielen Bandscheibenpatienten auch Schmerzlinderung verschaffen und Lebensqualität zurückgeben, wenn man sie intensiv konservativ behandle, also auf eine Operation verzichte: „Schmerzlinderung in Kombination mit individuellen Muskeltrainingsmethoden wirkt häufig nachhaltiger.“ Reinert selbst rät nur dann zur Operation, wenn unerträgliche Nervenschmerzen oder Lähmungserscheinungen auftreten und die Lebensqualität durch andere Maßnahmen nicht erhalten werden kann.
Für den Fall der Fälle privat vorsorgen
Schlimmstenfalls haben Rückenerkrankungen zur Folge, dass Arbeitnehmer ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Alexandra Sitte von den Ergo Direkt Versicherungen weist darauf hin, dass es in diesem Fall vom Staat nur eine minimale Unterstützung gibt, die sich oft auf Hartz-IV-Niveau bewegt und somit nur eine Grundversorgung darstellt. Die Expertin empfiehlt deshalb, sich frühzeitig privat mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu schützen. Denn gerade in jungen Jahren sei die gesundheitliche Situation noch gut und damit problemlos versicherbar. Die Versicherungssumme bzw. die Rentenhöhe sollte etwa 70 bis 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens abdecken, die Absicherung sollte bis zum geplanten Eintritt in die Altersrente gelten. „Knackpunkt“ beim Abschluss einer solchen Versicherung sind häufig die Gesundheitsfragen, Alexandra Sitte empfiehlt allen Antragstellern, diese gewissenhaft und wahrheitsgemäß zu beantworten.
Vorbeugen ist das A und O
Durch Prävention ist es möglich, Beschwerden mit dem Rücken erst gar nicht aufkommen zu lassen. Die meisten Rückenleiden entstehen beispielsweise durch zu langes Sitzen. Alexander Reinert rät deshalb unbedingt zu ergonomischen Arbeitsbedingungen, Sitz- und Tischhöhe sollten sich also bei längerem Sitzen anpassen lassen. Eine Unterbrechung von monotonen Tätigkeiten sollte im Idealfall alle 30 bis 45 Minuten eingebaut werden. Auf diese Weise, so Reinert, ermüden Muskelgruppen nicht und andere werden aktiviert. Auch die „richtige“ Matratze könne zum Erhalt der Rückengesundheit beitragen, sie sollte vor allem atmungsaktiv sein, damit Bettwärme und Feuchtigkeit abgeleitet werden. Schwitzen und Verdunstungskälte am Rückenmuskel könnten ansonsten Verspannungen fördern.
Weitere Informationen liefert Ihnen, als betreuter Mitarbeiter, unser Familienservice oder Sie schauen sich z.b. unseren Versicherungscheck im Wiki an.