Die Familienphase endet – Wie machen Frauen Karriere?

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird besonders, so die Erfahrung der Mitarbeiterbetreuer der familienfreund KG, während der Betreuung von Angehörigen auf die Probe gestellt. Ob Männer und Frauen Karriere machen, spielt hierbei oft eine untergeordnete Rolle. Unterschieden werden müssen jedoch die unterschiedliche Lebensphasen der Pflegenden und die Auswirkungen auf die Gedanken- und Gefühlswelt.

Zweimal Pflege und Betreuung – unterschiedlicher geht es nicht

Junge Mütter und Väter empfinden das Kümmern um den eigenen Nachwuchs als anstrengend, auch wenn die meiste Zeit die positive Stimmung überwiegt und der Zeitraum des Kümmerns relative genau definiert werden kann.. Unwissen über Betreuungssysteme, verwirrende Signale möglicher Dienstleister, halbwissende Informationen vom sozialen Umfeld – all das sorgt aber nicht für eine Entspannung, sondern eher einer Verschärfung der Situation.

Jana Schlegel von fachkraeftesicherer.deSie haben Fragen oder benötigen weitere Informationen?
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Bei der Pflege von Angehörigen kommen ganz andere Rahmenbedingungen zum Tragen. Der ungewisse Zeitraum hängt wie ein Damoklesschwert über dem Kümmernden. Zudem ist die Pflege meist mit negativen Erfahrungen und Eindrücken – körperlicher bzw. geistiger Verfall des Angehörigen – gekoppelt. Nicht zuletzt spielt die Lebensphase des pflegenden Angehörigen eine starke Rolle auf den Gemüts- und Gefühlszustand nach der Betreuungsphase.

Der Beruf und die Familienphase

Seit dem die familienfreund KG professionelle Angebote bei der Vereinbarkeit von Beruf und sozialem Umfeld macht, hat sich sowohl in der Gesellschaft als auch in der Politik viel getan. Die Unterstützung durch Elternzeit, dem Elterngeld und beim Wiedereinstieg haben sich verbessert und orientieren sich zu großen Teilen an den entwickelten Vorstellungen der Mütter und Väter. Auch die Hilfen zur Pflege von Angehörigen, u.a. Familienpflegezeit, werden im Diskurs mit Fachleuten und Bevölkerung weiterentwickelt.

Aktuell schlecht bis gar nicht gelöst ist aus Sicht des Familienservice die Situation nach dem Ende der Familienphase. Natürlich gibt es Angebote zum Wiedereinstieg. Diese berücksichtigen in Zeiten von Augenhöhe und demokratischer Führung allerdings nur ungenügend die Veränderungen des Wertebildes der bzw. des Berufsrückkehrers.

Besonders in staatlich geförderten Projekten wird versucht die Bedarfe der Wirtschaft (Fachkräftemangel in Pflege, Logistik und Gastronomie) als Chancen für ein Teilzeit arbeiten nach der Familienphase zu verkaufen. Der einseitige Blick ist den Hilfe- und Ratsuchenden eher ein schlechter Ratgeber. Vielmehr muss beachtet werden, dass Teilzeit noch immer ein Armutsfaktor in der Rente darstellt. Zusätzlich sind die Ansprüche an ein wirtschaftliches Tun mehr als z.b. Powerpointpräsentationen vorbereiten oder stundenweise Regale einräumen.

Aufrappel- und Sinnfindungsgespräche

Ganz selten geht es bei den Gesprächen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, um die Fragen wie Männer und Frauen Karriere machen können. Es geht um praktische Fragen: Wie werden Anträge gestellt? Woher kann ich noch Unterstützung bekommen? Unterbewusst kommen aber auch Sinnfragen zur Sprache.

  • Dehne ich die Pause länger aus, weil …?
  • Steige ich überhaupt wieder ein?
  • In welchem Umfang steige ich wieder ein?
  • Befriedigt mich meine bisherige und zukünftige Tätigkeit, auch trotz und wegen meiner gemachten Erfahrungen?

Gut zuhören, Perspektiven aufzeigen und gegebenenfalls an Spezialisten weiterleiten ist dann das Gebot der Stunde. Kann Teilzeit wirklich helfen oder liegt die Zukunft im Jobsharing? Stellt mich meine bisherige Arbeit zufrieden oder baue ich mir nebenbei eine Selbstständigkeit mit Franchise auf? Muss ich die Familienarbeit ganz neu überdenken und mir Freiräume schaffen, um Erlebtes zu verarbeiten?

Die Geschichten der Rückkehrer sind vielfältig und spannend. Die familienfreund KG kennt unter anderem:

  • den Banker, der nun mit einem Weinfachhandel erfolgreich ist.
  • die musikalische Lehrerin, die nach einem Ausflug ins Coaching, nun wieder lehrt und erfolgreich eine Künstleragentur betreibt.
  • die alleinerziehende IT-Frau, die mit Sozialberatung Menschen praktisch hilft.

 

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