Fibromyalgiesyndrom: Der Schmerz, der durch den Körper wandert

(djd/pt). Es sind nicht nur die Muskelschmerzen, die ihnen zu schaffen machen. Häufig kommt neben Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung auch noch Hilflosigkeit hinzu: Patienten mit dem Fibromyalgiesyndrom leiden in mehrfacher Hinsicht. Oft dauert es viele Jahre und zahlreiche vergebliche Diagnose- und Therapieversuche, bis die Betroffenen endlich wissen, was ihnen fehlt. Doch selbst diese Erkenntnis bringt nur bedingt Erleichterung. Denn die chronische und bislang unheilbare Erkrankung, bei der Schmerzen an den Muskelfasern in verschiedenen Körperregionen, um die Gelenke oder im Rücken auftreten, wird oft als eingebildetes Leiden belächelt oder als eine Form der Depression abgetan.

Stationäre Behandlung ist ratsam

Das komplexe Krankheitsbild, von dem Schätzungen zufolge bis zu drei Millionen Deutsche betroffen sind, kann mit über 100 Begleitsymptomen einhergehen. Die Behandlung ist schwierig, denn ambulante Therapien stoßen häufig an ihre Grenzen. „Um Patienten wieder zu mehr Lebensqualität zu verhelfen, kann eine stationäre Reha-Behandlung sinnvoll sein“, betont Dr. Erwin Boss. Der Chefarzt der Schmerzklinik am Arkauwald setzt auf eine multimodale Therapie, die schulmedizinische und naturheilkundliche Verfahren kombiniert. „Ziele der Behandlung sind die Erhaltung und Verbesserung der Funktionsfähigkeit im Alltag und die Linderung der Beschwerden“, erläutert Dr. Boss. Unter www.schmerz.com finden Betroffene und ihre Angehörigen weitere Informationen und Tipps.

Vermittlung von mehr Eigenkompetenz

Da es sich in den meisten Fällen um ein lebenslang bestehendes Beschwerdebild handelt, legt Dr. Boss Wert auf Behandlungsmaßnahmen, die auch im Alltag eigenständig durchgeführt werden können: „Das komplexe Therapiekonzept umfasst eine Patientenschulung, den Einsatz von Medikamenten in Verbindung mit Sport und Funktionstraining, physikalische Therapie sowie Psychotherapie und Entspannungsmethoden.“ Im Unterschied zur gängigen Praxis ambulanter Behandlungen stehe die medikamentöse Therapie keinesfalls im Mittelpunkt der therapeutischen Bemühungen.

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