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Die Doppelbelastung von Job und Familie lässt viele Frauen im Laufschritt durch das Leben eilen. Im Gegensatz zu ihren Männern haben die meisten Mütter mit dem Ende der täglichen Arbeitszeit nämlich keinen Feierabend. Kaum sind die beruflichen Verpflichtungen erledigt, werden Sie von ihren Kindern gefordert und müssen zudem noch den Haushalt organisieren. Nicht selten vergessen die Betroffenen dabei ihre eigenen Bedürfnisse und Belastungsgrenzen. Dauert die Überforderung an, kann eine tiefe Erschöpfung die Folge sein. Immer häufiger fühlen sich Frauen ausgebrannt und Klagen über Beschwerden wie Antriebsarmut, Konzentrationsprobleme, innere Unruhe und Schlafstörungen.
Wechseljahre machen dünnhäutig
(djd/pt). Aus diesem Grund wird oft angenommen, Frauen seien weniger belastbar als Männer. Doch Dr. Siddhartha Popat hält diese Vermutung für einen Irrtum, „denn die Mehrfachbelastung Beruf, Familie, Kinder, Haushalt würden Männer niemals aushalten“, so der niedergelassene Arzt aus St. Katharinen. Dennoch werde die weibliche Stressverarbeitung bei älteren Frauen durch hormonelle Faktoren wie beispielsweise die Wechseljahre beeinträchtigt: „Diese Phase des Übergangs ist eine anstrengende Angelegenheit. Es gibt keinen geregelten Hormonzyklus, das macht die betroffenen nervlich dünnhäutig“, weiß der erfahrene Allgemeinmediziner. Häufig seien auch die Ruhephasen in der Nacht stark gestört – was die Erschöpfung und Stressanfälligkeit noch steigert
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Komplexmittel für die innere Balance
Grundsätzlich ist Frauen jeden Alters zu raten, mögliche Erschöpfungssymptome ernst zu nehmen und häufiger an Pausen zu denken. Bei der Umstellung auf einen achtsameren Lebensstil mit strukturierten Übungen und rituellen Pausen, können homöopathische Medikamente hilfreich sein. „Um eine bessere innere Balance zu finden, sind vor allem natürliche Komplexmittel sinnvoll einsetzbar“, erläutert Dr. Rainer Hübner. Diese mittel kombinieren die Wirkung mehrerer, aufeinander abgestimmter, natürlicher Stoffe miteinander und sind so besonders effektiv. „Bewährt hat sich dabei Neurexan. Es hilft schnell, nachhaltig und ohne Nebenwirkungen“, weiß der ganzheitlich behandelnde Arzt aus Landau/Pfalz. So kann die innere Ruhe rasch wiederhergestellt werden. Dr. Hübner: „Unter dieser Therapie öffnet sich der Mensch leichter für neue Wege.“
Wechseljahre – 12 Fragen und Antworten unserer Experten
Fruchtbarkeit und Kraft verbindet man mit dem weiblichen Körper. Mit zunehmenden Alter treten diese Verbindungen vor allem für Frauen in den Hintergrund. Ist der Kinderwunsch erfüllt, wünschen sich viele Frauen einfach nur, dass ihr Körper beschwerdefrei bleibt und funktioniert. Das Einsetzen der Wechseljahre kann hier oft Fluch und Segen zugleich sein.
- Meine Stimmung schlägt seit einiger Zeit immer wieder mal um. So labil war ich früher nie – wann hört das wieder auf? Dr. Marianne Röbl-Mathieu, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Präventionsärztin, Hormon- und Stoffwechseltherapeutin in München: Die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren kann Auswirkungen auf die Stimmungslage haben, die im Einzelfall unterschiedlich stark ausgeprägt sind und unter Umständen erst wieder aufhören, wenn der Hormonhaushalt vollständig umgestellt ist. Die Wechseljahre sind aber auch eine Umbruchphase, in der einschneidende Lebensveränderungen stattfinden, die Kraft kosten und ebenfalls die Stimmung beeinflussen können. Vielleicht sollten sie zunächst ihre Lebensführung überprüfen und auf gesunde Ernährung, viel Bewegung und genügend Freiräume und „Auszeiten“ für sich achten. Wenn sich ihr emotionales Wohlbefinden trotzdem nicht bessert, empfehle ich ihnen, mit ihrem Frauenarzt darüber zu sprechen.
- Meine Frauenärztin rät mir zu Sport. Doch meine Hitzewallungen sind eigentlich schon schweißtreibend genug. Welche Sportarten können sie empfehlen? Dr. Röbl-Mathieu: Regelmäßige Bewegung hat vielfältige positive Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit und die Lebensqualität. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf die ausgeübte Sportart an: Selbst zügiges Spazierengehen hat nachweisliche Effekte. Entscheidend ist, dass Sie Freude daran haben, sich vier- bis fünfmal pro Woche über 30 bis 60 Minuten zu betätigen, und dabei ins Schwitzen kommen. Unter dem Strich haben körperlich aktive Frauen deutlich weniger Wechseljahresbeschwerden als unsportliche und reduzieren gleichzeitig Ihr Risiko für gefährliche Krankheiten wie Diabetes Mellitus, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs.
- Seit die Wechseljahre eingesetzt haben, schlafe ich sehr schlecht. Meine Schwägerin hat mir ein Schlafmittel empfohlen. Was kann mir noch helfen? Dr. Röbl-Mathieu: Gerade Schlafstörungen sind ein Ernst zu nehmendes Symptom des so genannten klimakterischen Syndroms, weil sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Zusätzlich führt Schlafmangel zu verminderter Leistungsfähigkeit und beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich. Schlafmittel sollten sie sehr zurückhaltend und nur nach ärztlicher Rücksprache anwenden. Sinnvoller wäre es, mit ihrem Frauenarzt über eine in der Regel vorübergehende Hormonbehandlung zu sprechen, bei der sie körpereigene Substanzen anwenden. Mit großer Wahrscheinlichkeit lassen sich ihre Beschwerden damit schnell und effektiv lindern oder sogar ganz beseitigen.
- Noch zeigen sich bei mir keine klassischen Wechseljahressymptome. Muss ich wirklich damit rechnen, im Klimakterium an Wechseljahresbeschwerden zu leiden? Privatdozent Dr. Alexander Römmler, gynäkologischer Endokrinologe und Mitbegründer des Hormonzentrums München. Ehrenpräsident der deutschen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging-Medizin (Gsaam) e. V.: Wenn man (noch) keine üblichen Wechseljahresbeschwerden hat, kann das an zwei Gründen liegen: Entweder produziert man noch ausreichende Mengen an Östrogen oder man gehört zu den etwa zehn Prozent der Frauen, die auf einen starken Östrogenmangel nicht mit klimakterischen Beschwerden reagieren. Letztere müssen dann von anderen Symptomen auf einen möglichen Östrogenmangel schließen, beispielsweise durch Stimmungslabilität, Schlafstörungen oder eine trockene Scheide. Es ist jedoch möglich, den Hormonstatus gelegentlich durch eine einfache Blutbestimmung des Östrogens zu überprüfen.
- Ich habe nachts starke Schweißausbrüche und muss manchmal mehrfach das Laken wechseln – Was kann ich gegen das nächtliche Schwitzen tun? PD Dr. Römmler: Es gibt verschiedene Ursachen für starke nächtliche Schweißausbrüche. Dazu gehören unter anderem Unterzuckerung, Stresseinschuss mit Ängsten oder ein Östrogenmangel. Lässt sich die Ursache im Gespräch mit dem Arzt nicht sicher klären, kann eine Blutanalyse weiterhelfen. Nach der Diagnosestellung ist dann eine gezielte Abhilfe fast immer möglich. Wenn ein Hormonmangel an den nächtlichen Hitzewallungen schuld ist, kann eine Hormontherapie die Beschwerden bessern.
- Man liest immer wieder, dass eine Hormontherapie das Risiko für Thrombosen und Brustkrebs erhöht. Das macht mich unsicher. Stimmt das? PD Dr. Römmler: Für solche Risiken gibt es zwei wichtige Ursachengruppen. Zum einen können Frauen verschiedene persönliche Belastungen haben, die auch ohne Hormongaben gehäuft zu solchen Erkrankungen führen. Dazu gehören vor allem genetische Besonderheiten und die Folgen der Lebensführung, darunter Übergewicht, Bewegungsarmut und Schadstoffbelastung durch Nikotin oder Alkohol. Zum anderen spielt die Art der Hormonanwendung eine Rolle. Denn Östrogene können als Tabletten geschluckt und als Gel oder in Form von Pflastern über die Haut verabreicht werden: Werden sie über den Magen-Darmtrakt aufgenommen, belasten sie jedoch – anders als auf dem Weg über die Haut – die Leber. Dies ist ein wesentlicher Grund für erhöhte Thromboserisiken bei Tabletteneinnahme. Beim Brustkrebs wird die Erkrankungshäufigkeit vor allem durch das zusätzlich zum Östrogen verordnete Gestagen beeinflusst. Natürliches Progesteron scheint hierbei als Gestagen neutral oder gar schützend zu wirken, weshalb es zu bevorzugen ist.
- Mein Mann sehnt sich nach Zärtlichkeit, doch ich habe häufig Schmerzen beim Sex und verliere zunehmend die Lust. Woran liegt das und was kann ich tun? Dr. Eva Göpfert, Hormon- und Stoffwechseltherapeutin und Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in einer Gemeinschaftspraxis in München: in den Wechseljahren wird aufgrund des sinkenden Hormonspiegels die Scheidenhaut oft trocken und empfindlich, was den Geschlechtsverkehr unangenehm macht. Dagegen können einerseits Gleitcremes oder -Gele helfen. andererseits wird durch lokale Östrogen-zufuhr mittels Cremes oder Zäpfchen die Scheidenhaut wieder wie vor den Wechseljahren. Dadurch würde die Ursache ihrer Schmerzen beim Sex behoben.
- Ich habe gehört, dass es verschiedene Arten der Hormontherapie gibt. Was ist damit gemeint? Dr. Göpfert: Es gibt eine lokale Hormontherapie für die Scheide. Das bedeutet, es werden Zäpfchen, Cremes oder ein Gel eingeführt. Damit werden in erster Linie Scheiden- und Blasenbeschwerden behandelt. Darüber hinaus gibt es die systemische Hormontherapie. Hier können die Hormone beispielsweise durch Tabletten oder Spritzen zugeführt werden, oder auch als Gel über die Haut, wie etwa mit Gynokadin Dosiergel. Dabei wirken die Hormone im gesamten Körper. Der Vorteil bei der transdermalen Hormonzufuhr ist, dass über die Haut eine sehr individuelle und niedrige Dosierung möglich wird. Zudem wird die Leber nicht belastet, die Risiken werden dadurch insgesamt minimiert.
- Gibt es spezielle Ernährungstipps für die Wechseljahre? Dr. Göpfert: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist besonders in den Wechseljahren wichtig. Sie soll Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und einer Gewichtszunahme vorbeugen. Da der Grundumsatz mit dem Alter sinkt, sollte jedoch zugleich die Kalorienzufuhr reduziert werden. Milchprodukte liefern Eiweiß und Kalzium. Obst und Gemüse enthalten viele Mineralstoffe. Fleisch, das nicht öfter als dreimal in der Woche auf den Tisch kommen sollte, und frischer Fisch (ein- bis zweimal wöchentlich) versorgen den Körper mit Vitamin D3, das wichtig für die Knochen ist. Darüber hinaus rate ich Ihnen, viel zu trinken, natürlich möglichst kalorienfrei, und regelmäßig Sport zu treiben. Damit halten Sie ihren Körper fit und in Form.
- Manchmal habe ich das Gefühl, durch die Wechseljahre werde ich depressiv. Was kann ich dagegen tun? Dr. Jens Herold, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in München, Gründer und Leiter der Gesellschaft für Studium und Therapie der Menopause und Osteoporose (Gesmos) e. V.: in den Wechseljahren kann es durch den Mangel an Östrogen und Gestagenen zu depressiven Verstimmungen kommen. In der Praxis ist es jedoch durch eine normale Östrogen-Gestagen-Therapie möglich, derlei psychische klimakterielle Störungen weitgehend zu lindern oder zu beseitigen.
- Mein Arzt hat mir ein Hormongel verschrieben – was bewirkt das? Dr. Herold: Ein Hormongel dient der Verabreichung von Östrogenen über die Haut. Diese Anwendungsweise hat den Vorteil, dass der Darm-Leber-Kreislauf umgangen werde kann. Daher kann die erforderliche Dosis gesenkt werden. Durch den Speichereffekt der Haut wird die Abgabe des Hormons konstant gehalten und eine gleichmäßige Wirkung erreicht.
- Mit den Wechseljahren soll der natürliche Schutz vor Herzerkrankungen schwinden. Was bedeutet das und wie kann man vorbeugen? Dr. Herold: In den Wechseljahren entsteht ein Mangel an Östrogenen. Die Hormone schützten die betroffenen Frauen jedoch bislang vor Herz- und Gefäßerkrankungen, weil Sie einerseits die Verkalkung direkt verhindern und andererseits die Blutgefäße erweitern. Daher beugt eine Gabe von Östrogenen Herzerkrankungen vor. Die Hormone senken zudem das Cholesterin und scheinen einen positiven Effekt auf einen bestehenden Bluthochdruck auszuüben.