seit gut 3,5 jahren sind familien mit kleinkindern und kindern in den focus der öffentlichkeit bzw. in den mittelpunkt der gesellschaft gerückt wurden. mit ihr rücken auch die familienmitglieder nach vor. die rolle von mutter und vater, frau und mann oder partnerin und partner wird untersucht und beleuchtet. viele maßnahmen zielen neben der finanziellen unterstützung auch auf seelische und ideelle stärkung ab. beratungsstellen von zig trägern und vereinen haben sich längst auf die sorgen und nöte von familien mit kindern eingeschossen.
und doch gibt es in deutschland immer noch wenig anlaufpunkte für männer– und männerprobleme. sei es, dass die männer an sich seit urzeiten schon gewohnt sind ihre sorgen und nöte miteinander zu besprechen, für sich zu behalten und/oder alleine zu lösen – ein richtiges väter- und männerhaus findet man nicht in jeder stadt. klar ist, dass die sogenannte zielgruppe, wie z.b. die der alleinerziehenden mit mittlerweile 2 mio bürgerInnen, auch erst mal eine gwisse größe haben muss, um im auge der bundesregierung bzw. des steuerzahlers zielgruppe zu sein und trotzdem ist gewalt innerhalb der familie – sei es seelisch und/oder körperlich längst keine einzelfälle mehr, die nur frauen betreffen.
jahrelang wurden täter als männer gehandelt und thematisiert. ein täter, der im haus wohnt und lebt, der vertrauter freund und gehasster feind zu gleich ist. und trotzdem gibt es mittlerweile auch immer mehr männer, die bekennen, dass sie von partnerinnen geschlagen und/oder mißhandelt werden. während die statisik sagt, dass jede 5. frau in ihrem leben mindestens einmal von einem mann geschlagen wird, ist die statistik, was den mißhandelten mann angeht wahrscheinlich noch nicht gedruckt aber es gibt sie.
1. väter- und männerhaus in der schweiz
in der schweiz wird nun das 1. väter- und männerhaus am 10. dezember 2009 mit dem namen „zwüsche halt“ eröffnet. das erste und einzige hilfsangebot dieser art in der schweiz befindet sich nun zentral zwischen den grosstädten bern, basel, zürich und luzern im kanton aargau. kantonale polizisten bemerken schon seit jahren, dass immer mehr frauen auf den partner einschlagen. “entweder ist jemand ein opfer, oder er ist ein mann“ – mit diesem zitat des deutschen gewaltforschers hans joachim lenz eröffnete der präsident des vev schweiz, oliver hunziker die medienkonferenz in aarau.
männer und väter können sich nun hilfe in schwierigen situationen in anspruch nehmen. neben einer vollzeitberatung gibt es wie im frauenhaus auch die möglichkeit vorrübergehend im zwüschehalt zu wohnen und das leben neu zu ordnen. andré müller, der designierte leiter des zwüschehalt ergänzt: „wir sehen unser angebot nicht im graben des geschlechterkampfes, vielmehr möchten wir unseren gästen die nötige ruhe und distanz verschaffen, um anschliessend gemeinsam mit der partnerin nach lösungen zu suchen.“ das oberste ziel des vev war und ist die gemeinsame elternschaft – so lautet auch der grundsatz des vereins „kinder brauchen beide eltern“
kontakte zum frauenhaus sind bereits geschlossen und auch die polizei sowie die behörden schauen wohlwollend auf das neue angebot.