Immer, wenn sich der Tag unserer Geburt jährt, erleben wir einen kleinen Übergang – nämlich, den in ein neues Lebensjahr. Für manche verlieren Ihre Geburtstage mit zunehmenden Alter an Bedeutung. Auch andere Übergänge, wie ein Jobwechsel, der Renteneintritt oder der Abschluss des Studiums finden eher im privaten Raum als gesamtgesellschaftlich statt.
Die Welt mit Kinderaugen sehen…
Bei den Kindern sieht es allerdings anders aus. Sie sehnen den Übergang herbei, freuen sich, sind aufgeregt und entwickeln Wünsche und Vorstellungen darüber, wie so ein Übergang sein soll. Gesellschaftlich und (bildungs- bzw. familien)politisch werden Übergänge beleuchtet. Sie finden mediale Beachtung. Gut sagen die einen und schlecht die anderen. Der Focus muss eben gesamtgesellschaftlich auf dem Mensch liegen. Meilensteine sind immer wichtige biographische Ereignisse. Sie ermöglichen uns Erinnerungen und Verknüpfungen auf der eignen Zeitleiste des Lebens. Meilensteine beginnen und schließen Zeiträume.
Vom Jugendlichen zum Erwachsenen
Gestern war es z.b. für 12000 Jugendliche in Sachsen wieder einmal soweit. Sie traten mit feierlichen Programm in die Erwachsenenwelt ein. Nicht etwa das Ende der Kindheit aber ein bewusst geschaffener und wichtiger Übergang auf dem Weg zur Volljährigkeit. Mit den Worten: „Der war doch eben noch ein Kind“ ließen Eltern, Freunde und Bekannte die ein oder andere Erinnerung Revue passieren. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wurden alle beherzt durch das Programm geleitet. Beim Dank durch die Jugendlichen wurde vor allem aber auch ein Wunsch an die Eltern ausgesprochen: Vertrauen sollen sie haben in das eigene Kind und es bestärken seinen Weg zu finden und zu gehen.
Als Wunsch an die Jugendlichen ging der Aufruf zum respektvollen Umgang miteinander und vor allem ohne Gewalt auszukommen. Seinen Weg zu finden und dem eigenem Leben Gestalt einzuhauchen, würde bzw. könnte vielleicht auch bedeuten, sich von manifestierten Vorstellungen zu entfernen und Erwartungen, die andere haben nicht zu erfüllen.
Jugendweihe – ein alter neuer Trend
Die Jugendweihe sieht (wieder) rosig(er)en Zeiten entgegen. Längst hat sie sich vom einstmaligen bitterem Beigeschmack, den sie nach der Wiedervereinigung erfuhr, erholt. Gemacht von Jugendlichen und jungen Erwachsenen für ebenfalls junge Erwachsene. Gesprochen und gesungen in zeitgemäßer Form mit einem hohen Anspruch an Geist und Verstand – feierlich und im würdevollen Rahmen. Im großen Saal des Gewandhauses Leipzig erhielten 200 Jugendliche Urkunde, Rose und ein tolles Buch . Nach 90 Minuten im Rampenlicht mit anschließenden Blitzlichtgewitter verbrachte man den Tag, wie sie es sich hoffentlich gewünscht und geplant hatten. Es wurde gedrückt, geherzt, gefeiert und geschmunzelt, weil da auf der ein oder anderen Karte plötzlich Fräulein oder Herr stand…
Natürlich gab es auch Geschenke
Nun war es schon wieder gestern am 27.4.2013. Die teils monatelangen Vorbereitungen haben sich gelohnt. Bis auf das Wetter kann man ja fast alles gestalten. Es wurden zahlreiche Geschenke und gute Wünsche überreicht. Die einen fuhren im Abendkleid mit der Limousine zur Feier, andere gingen schick essen, ins Theater, ins Kabarett oder auf eine Reise. Wie auch immer, die Jugendlichen und ihre Gäste den Tag verbrachten wichtig und bedeutungsvoll war der Teil in der Gemeinschaft mit Klassenkameraden und (Mit-)schülern. Auch einige LehrerInnen und SchulleiterInnen nahmen auf Wunsch der SchülerInnen teil. Eine schöne Geste…Und nun sind 2 Drittel auf dem Weg zum Erwachsen werden geschafft. Nur noch 3 bis 4 Jahre sind es bis zur Volljährigkeit, zum Führerschein, zum Schulabschluss, zum Berufseinstieg, zum Studium, zur Ausbildung…Wer selbst noch die Jugendweihe vor sich hat, findet hier alles rund um die Jugendweihefeier in Sachsen .