Inhaltsverzeichnis
Die bundesweite Kampagne zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs richtet sich an junge Mädchen und Frauen, die sich gegen Gebärmutterhalskrebs impfen lassen wollen. Zum Start der Kampagne starteten unzählige Luftballons in den Hamburger Himmel. Zahlreiche Frauen-, Kinder- und Jugendärzte sowie Hausärzte beteiligen sich an den Aktionswochen im März, Juni und Oktober und informieren Ihre Patientinnen individuell über die Möglichkeit zur Vorbeugung gegen Gebärmutterhalskrebs.
Nach Brustkrebs ist Gebärmutterhalskrebs in Europa die häufigste krebsbedingte Todesursache junger Frauen zwischen 15 und 44 Jahren. In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 6000 Frauen, davon sterben ca. 2000 an dieser Krankheit.
Sie haben Fragen oder benötigen weitere Informationen?
Hinterlassen Sie mir und meinem Familienservice-Team einfach eine Nachricht unter 0341-35540810. Oder senden Sie uns eine eMail an nutzer@familienfreund.de. Wir werden uns schnellstmöglich melden und klären, wie wir Sie unterstützen können.
Impfung kann der Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs dienen
Gebärmutterhalskrebs und seine Vorbeugung betrifft jede Frau. Trotz Früherkennungsprogrammen bleibt Gebärmutterhalskrebs die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache junger Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren in Deutschland. Im Frühjahr diesen Jahres hat die ständige Impfkommision am Robert-Koch-Institut in Berlin eine Empfehlung zur Impfung zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs für Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 17 Jahren veröffentlicht. Diese Empfehlung ist Voraussetzung für eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Es gibt aber bereits jetzt schon mehrere Krankenkassen, welche die Kosten für eine Impfung übernehmen.
[02.05.2008] Impfung zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs wichtig
Zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs ist die Impfung als Immunisierung zu empfehlen. Mädchen und Frauen können sich gegen die humanen Papilloma-Viren, welche Gebärmutterhalskrebs verursachen, schützen. Die neue Informationsbroschüre „tell someone: Ich sag’s weiter – du auch?“ informiert offen und behutsam rund um das Thema Gebärmutterhalskrebs. Anhand von kurzen Texten und anschaulichen Grafiken wird die Entstehung des Krebses erklärt und erläutert, wie Frauen und Mädchen sich schützen und eigenverantwortlich für Ihre Gesundheit sorgen können. Die Impfung schützt vor den vier wichtigsten Virenstämmen. Der Schutz durch die Impfung beträgt circa 70 %. Die jährliche Krebsvorsorgeuntersuchung ist jedoch für die Vorbeugung weiter unerlässlich, denn der Krebs kann auch durch andere Viren ausgelöst werden.
[9.09.2011] HP-Viren können Erkrankungen im Genitalbereich hervorrufen
„Einige humane Papillomviren können Erkrankungen im Genitalbereich hervorrufen. Diese Viren werden durch Haut- bzw. Schleimhautkontakt beim Petting oder beim Geschlechtsverkehr übertragen. Kondome schützen nicht vollumfänglich. Auch nach sexuellen Kontakten ist impfen sinnvoll. Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs besteht aus drei Einzelimpfungen. Der Impfstoff wird in den Oberarmmuskel gespritzt. Hautreaktionen an der Einstichstelle können, wie bei allen Impfungen vorkommen – ebenso wie eine vorübergehende Temperaturerhöhung. Idealerweise erfolgt die Impfung vor den ersten sexuellen Kontakten. Auch bei Frauen ab 18 Jahren werden die Kosten der Impfung von immer mehr Krankenkassen übernommen.
[23.07.2013] Kondome schützen nicht ausreichend
Übertragen werden die HP-Viren durch Haut- bzw. Schleimhautkontakt beim Petting oder beim Geschlechtsverkehr. Selbst „Safer Sex“ mithilfe von Kondomen bietet keinen ausreichenden Schutz. „Bei konsequenter Verwendung können Kondome zwar die Ansteckungsgefahr mit HPV verringern, aber nicht vollständig verhindern“, sagt Dr. med. Ina Ilkhanipur, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Gernsbach sowie Expertin für Kinder- und Jugendgynäkologie. Sie rät ausdrücklich zur Impfung gegen bestimmte HP-Viren. Es gibt zwei Impfstoffe zum Schutz vor den HPV-Typen 16 und 18. Diese Hochrisiko-HPV-Typen sind für rund 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich.
Laut Aussage der Medizinerin gehören die HPV-Impfstoffe zu den am besten erforschten hinsichtlich der Wirksamkeit und Verträglichkeit. Die hohe Wirksamkeit der Impfstoffe in der Verhinderung von HPV 16- und 18-bedingten Gebärmutterhalskrebsvorstufen und die gute Verträglichkeit der Impfstoffe sind nach Worten von Professorin Hampl ausschlaggebend für die offizielle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). Sie empfiehlt eine generelle Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV-Typen 16, 18) für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren.
Wirksamkeit über Studie belegt
Ergebnisse einer Langzeitstudie aus Skandinavien zeigen, dass der Schutz durch die Impfung über viele Jahre wirkt: Dort waren junge Frauen im Rahmen der Zulassungsstudie bereits 2003 mit dem Impfstoff geimpft worden. Auch nach sieben Jahren entwickelten die jungen Frauen keine HPV- 6, 11, 16 und 18 assoziierten Erkrankungen oder behandlungsbedürftige Krebsvorstufen. Weltweit wurden bisher über 100 Millionen Impfdosen ausgeliefert. Eine gute Gelegenheit, um Jugendliche gegen bestimmte HP-Viren zu impfen, ist die Jugendgesundheitsuntersuchung J1 beim Kinder- und Jugendarzt oder Hausarzt. Diese wird für Mädchen und Jungen zwischen 12 und 14 Jahren kostenlos angeboten. Ebenso eignet sich der erste Besuch beim Frauenarzt. Je früher die Impfung erfolgt desto wirksamer ist sie. Generell macht die HPV-Impfung bis zum 27. Geburtstag Sinn.
Auch Jungen können sich impfen lassen
Jungs im Alter von 12 bis 17 Jahren können sich ebenfalls impfen lassen und so zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs beitragen. Denn Jungen können sich ebenfalls mit HP-Viren infizieren und Mädchen beim Geschlechtsverkehr anstecken. Sie können die HP-Viren übertragen. Deshalb ist auch für Jungen die Impfung sinnvoll und wichtig. Das befürwortet die Impfkommission aus Sachsen (SIKO) seit Anfang 2013. Zunehmende Krebserkrankungen im Kopf-Halsbereich, Krebserkrankungen im Genitalbereich und ebenfalls HPV-bedingte Genitalwarzen treten auch bei Männern auf.
[27.01.2015] Kein erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose durch die Impfung
Nach jahrelangen Bedenken von jungen Frauen, Mädchen und ihren Eltern geben gleich zwei große Studien Grund für eine Entwarnung. Reihenimpfungen zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs erhöhen nicht das Risiko für Multiple Sklerose (MS) oder ähnliche Nervenkrankheiten. Gleich zwei seriöse Studien haben dies nun kurz nacheinander bestätigt. Multiple Sklerose ist eine chronische Autoimmunkrankheit. Der Verlauf ist bei den Patienten sehr verschieden, ist aber immer mit großen Einschränkungen verbunden. Allein in Deutschland gibt es 180.000 Patienten und mehr als 2 Millionen weltweit.
Sorge um die Sicherheit der HP-Impfung unbegründet
In einer Studie mit 4 Mio Frauen gingen Forscher der Frage auf den Grund, ob nach der HP-Impfung ein Zusammenhang mit dem Ausbruch von Multiple Sklerose besteht. Um die umstrittene Auslösertheorie zu untersuchen, werteten Epidemiologen um Nikolai Madrid Scheller vom Statens Serum Institut in Kopenhagen die Krankheitsdaten von fast 4 Millionen Däninnen und Schwedinnen im Alter zwischen 10 und 44 Jahren für die Jahre 2006 bis 2013 aus.
800.000 dieser Frauen hatten in diesem Zeitraum einen weit verbreiteten HPV-Impfstoff (Gardasil®) bekommen, sodass die Forscher die Häufigkeit von MS vor und nach der Impfung vergleichen konnten. Unter insgesamt 7622 Neuerkrankungen waren lediglich 163 in den ersten zwei Jahren nach einer HPV-Impfung aufgetreten. Vor der Impfung gab es durchschnittlich 22 MS-Erkrankungen pro 100.000 Personenjahre – nach der Impfung lag dieser Wert wesentlich niedriger, nämlich bei 6 MS-Erkrankungen pro 100.000 Personenjahre. Die Wissenschaftler haben auch andere, der MS ähnliche Leiden untersucht, die ebenfalls die Hüllen von Nervenzellen angreifen. Hier ergab sich das gleiche Bild, denn diese „demyelinisierenden“ Krankheiten wurden vor der Impfung jeweils 16-mal pro 100.000 Personenjahre beobachtet, gegenüber 8-mal nach der Impfung.
Impfung hat keine Schutzwirkung vor MS
Diese Zahlen bedeuten allerdings nicht, dass der Impfstoff vor MS schützen würde. Das Ungleichgewicht kommt vielmehr dadurch zustande, dass MS und ähnliche Krankheiten sich bei Frauen meist erst im zweiten Lebensjahrzehnt entwickeln, während das Impfalter in der Regel zwischen 10 und 15 Jahren liegt. In einer Korrekturrechnung haben die Forscher ihre Zahlen deshalb entsprechend der natürlichen Altersverteilung von MS angepasst. Die Wahrscheinlichkeit, nach einer HPV-Impfung an MS zu erkranken, erwies sich dann als genau so groß wie ohne Impfung. Die Daten sprächen wie andere zuvor für ein „günstiges Sicherheitsprofil“ im Hinblick auf das MS-Risiko des Impfstoffes, schreiben Scheller und Kollegen in der Fachzeitschrift JAMA. Durch die Größe der Studie sei das Ergebnis wahrscheinlich auch auf die Situation in ähnlichen Ländern übertragbar.
Andere Methode – gleiches Ergebnis
Zum im Wesentlichen gleichen Ergebnis kommt auch eine Studie, die in Südkalifornien mit einer anderen Methode nach einem möglichen Zusammenhang von MS mit verschiedenen Impfungen gesucht hat. „Annette Langer-Gould, die Leiterin dieser Studie, ist eine sehr gute Epidemiologin und diese Untersuchung ist sehr wichtig“, urteilt Professor Ralf Gold, einer der renommiertesten MS-Forscher in Deutschland, Direktor der Neurologischen Klinik der Universität Bochum und Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Mit ihren Kollegen hat Langer-Gould sämtliche Krankenakten des Versicherungsunternehmens Kaiser Permanente Southern California für die Jahre 2008 bis 2011 nach neurologischen Auffälligkeiten durch einen MS-Spezialisten untersuchen lassen und mit den Daten von Impfungen vor allem gegen HPV und Hepatitis B verglichen.
Den 780 Fällen mit MS oder anderen demyelinisierenden Krankheiten stellten die Forscher dann eine fünffache Zahl von Kontrollen gegenüber – Versicherte also, die den Erkrankten bezüglich Alter, Geschlecht und Wohnort möglichst ähnlich waren. „Auch dieser Vergleich fand keinen Zusammenhang zwischen einer Impfung gegen HPV oder Impfungen allgemein mit dem Risiko, binnen drei Jahren danach eine demyelinisierende Krankheit zu erleiden“, stellt Professor Bernhard Hemmer, Direktor der Neurologischen Klinik der Technischen Universität München, fest. Eine genauere Betrachtung zeigte allerdings, dass das Risiko, in den ersten 30 Tagen nach der Impfung mit MS oder einer ähnlichen Krankheit diagnostiziert zu werden, für Geimpfte unter 50 Jahren mehr als doppelt so hoch war wie für Nichtgeimpfte.
„Diese Daten sprechen gegen einen ursächlichen Zusammenhang“, erklärt Hemmer. Wahrscheinlich sei es vielmehr, dass bei Menschen mit einer bereits vorhandenen, unterschwelligen Erkrankung, eine Impfung den Übergang zu sichtbaren Symptomen beschleunigen könne. „Solch ein Übergang kann auch durch jede natürliche Infektion – etwa mit Schnupfenviren – eingeleitet werden.“ Eine Impfung aber verleihe im Gegensatz zu den meisten natürlichen Erkrankungen lange anhaltenden Schutz. „In der Gesamtbilanz senken die Impfungen gegen HPV das Risiko einer Krebserkrankung, und diese Studien sprechen klar gegen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer MS und ähnlicher Leiden“, betont Hemmer.
Quellen
Scheller, N. M. et al. (2015). Quadrivalent HPV Vaccination and Risk of Multiple Sclerosis and Other Demyelinating Diseases of the Central Nervous System. JAMA, 313(1), 54. doi:10.1001/jama.2014.16946
https://web.archive.org/web/20240917173201/https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2088853
Langer-Gould, A. et al. (2014). Vaccines and the Risk of Multiple Sclerosis and Other Central Nervous System Demyelinating Diseases. JAMA Neurology, 71(12), 1506. doi:10.1001/jamaneurol.2014.2633
https://web.archive.org/web/20241130151920/https://jamanetwork.com/journals/jamaneurology/fullarticle/1917549
Fachlicher Kontakt bei Rückfragen
Prof. Dr. med. Heinz Wiendl
Direktor der Klinik für Allgemeine Neurologie am Universitätsklinikum Münster
Albert-Schweitzer-Campus 1, 48149 Münster
Tel.: +49 (0) 251 83-46811, Fax.: +49 (0) 251 83-48199
E-Mail: heinz.wiendl@ukmuenster.de
Prof. Dr. med. Bernhard Hemmer
Direktor der Neurologischen Klinik der Technischen Universität München
Ismaninger Str. 22, 81675 München
Tel.: +49 (0) 89 4140 4600/4601, Fax.: +49 (0) 89 4140 7681
E-Mail: hemmer@lrz.tu-muenchen.de
Sind Sie mit unserem kostenfreien Online Service zufrieden ?
Wir sind zwar kein Lebensmittelhändler, aber wir werden auch gerne jeden Tag ein bisschen besser. Hierbei brauchen wir allerdings Ihre Mithilfe. Geben Sie uns über einen der Teilen-Knöpfe eine Rückinfo , wie ihnen unser kostenfreier Informationsservice gefällt. Hierzu ist keine Registrierung notwendig, lediglich ein Nutzerkonto bei dem entsprechenden Service. Sparen Sie nicht mit Anregungen und / oder Kritik. Gerne nehmen wir diese auf, um unseren Service für Sie zu verbessern. Hierfür dankt ihnen schon jetzt das Team der familienfreund KG, dem deutschlandweiten Lösungslieferanten für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.