Erfurt. Eigentlich war Siegfried Schröder (82) ins HELIOS Klinikum Erfurt gekommen, um sich in der Allgemein- und Viszeralchirurgie seine Hämorrhoiden entfernen zu lassen. Dass ihm sein behandelnder Arzt, Dr. med. Michael Seifert, in diesem Zusammenhang auch eine Darmspiegelung (Koloskopie) empfahl, hielt er zunächst für überflüssig.
(ddp direct) Im Rückblick jedoch kann er nur jedem raten, sich vor dieser Untersuchung nicht zu scheuen. Siegfried Schröder hat sie das Leben gerettet.
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Blut im Stuhl ist nicht normal
Eine Koloskopie (Darmspiegelung) ist die zuverlässigste Methode, um Vor- und Frühstadien von Darmtumoren, Polypen und chronische Darmentzündungen zu diagnostizieren. „Wir empfehlen sie jedem, der Blut im Stuhl hat, über einen Wechsel der Stuhlgewohnheiten klagt und prinzipiell allen Patienten ab dem 55. Lebensjahr. Oftmals schieben Betroffene rektale Blutungen leichtfertig auf ihre Hämorrhoiden. Die Quelle der Blutungen sollte jedoch unbedingt durch eine Darmspiegelung abgeklärt werden“, sagt Dr. Seifert, leitender Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Bei Siegfried Schröder sprachen für die Untersuchung auch das Alter und die Tatsache, dass ihm früher schon einmal Polypen im Darm entfernt worden waren. Der 82-jährige Erfurter lehnte diese Untersuchung jedoch rigoros ab: „Ich dachte, es genüge, dass ich vor drei Jahren schon bei dieser Untersuchung gewesen war. Warum sollte ich diese Prozedur noch einmal mitmachen?“ Siegfried Schröders Meinung sollte sich jedoch grundlegend ändern.
Tumor frühzeitig entdeckt
Als Dr. Seifert die Hämorrhoiden am Darmausgang entfernte, entdeckte er am Mastdarm eine Geschwulst und entnahm eine Gewebeprobe. Wie die histologische Untersuchung ergab, handelte es sich dabei um einen bösartigen Darmtumor im Frühstadium. „Die Diagnose Krebs war für mich ein Schock. Das hätte ich nie vermutet“, sagt der Erfurter. Im von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten HELIOS Darmzentrum Erfurt wurde Siegfried Schröder umfassend untersucht. Nach der Koloskopie, einer Ultraschalluntersuchung mit einem hochmodernen Endosonografiegerät und einem CT, wurde ihm in einer transanalen endoskopischen Operation ohne Bauchschnitt der Tumor entfernt. Hätte er die Darmspiegelung gleich durchführen lassen, wäre ihm ein zweiter Eingriff erspart geblieben.
„Nach meiner Erfahrung, rate ich jedem, regelmäßig zur Darmspiegelung zu gehen. Ich habe es versäumt und hatte Glück im Unglück. Ohne die Hämorrhoiden, wäre der Tumor nicht zu diesem frühen Zeitpunkt erkannt worden“, sagt der 82-Jährige. Im schlimmsten Fall wäre der Tumor weiter gewachsen, hätte zum Darmverschluss führen können. Für Siegfried Schröder ist klar: „Es hat keinen Sinn, sich vor einer Koloskopie zu scheuen. Sie kann Leben retten. Und so unangenehm, wie man immer denkt, ist sie gar nicht.“