mehrheit der deutschen wünschen sich bundeseinheitliche schulpolitik

der föderalismus der bundesländer führt zwangsläufig auch zu 16 verschiedenen schulsystemen. sicherlich sind einige bundesländer auf kooperationen bedacht und gerade an den ländergrenzen merken die bürger vielleicht weniger von den differenzen. schult man sein kind allerdings nach einem umzug von leipzig nach stuttgart wieder ein, spüren eltern, wie unterschiedlich die schulen, die bücher, die inhalte und die leistungsstände sind. manche kinder stecken das problemlos weg, andere fallen in ein regelrechtes leistungstief.

schulpolitik ja, aber einheitlich

laut einer umfrage des hamburger magazins stern sprachen sich 72 % der befragten für eine einheitliche schulpolitik aus. lediglich 24 % sehen dies als aufgabe der einzelnen länder. in den ostdeutschen ländern ist der wunsch nach einer einheitlichen regelung besonders groß. hier sprachen sich 84 % dafür aus, dass der bund die schulpolitik einheitlich regeln sollte. im westen sind 69 % dieser meinung. uneins ist man sich hingegen bei der frage nach der abschaffung der hauptschule. mit 38 % der befragten ist nur ein gutes drittel für eine abschaffung der hauptschulen. für die beibehaltung dieses schultyps stimmten 56 %. an der befragung nahmen 1003 repräsentativ ausgewählte bundesbürger teil.

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Statistik: Welche Kompetenzen sollte die Schule Ihrer Meinung nach vermitteln? | Statista


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betrachtet man die statistik zu den gewünschten kompetenzen, die nach dem absolvieren der schuljahre unter dem strich rauskommen sollen, steht einer gemeinsamen schulpolitik eigentlich kaum etwas im weg. die mehrheit der deutschen scheint sich einig, dass in der schule vor allem wichtige softskills, wie pünktlichkeit, hilfsbereitschaft, teamfähigkeit und rücksichtnahme positiv verstärkt werden. mit blick auf kenntnisse in grammatik, rechtschreibung, englich, mathe und der beherrschung eines computers hat der deutsche schüler schon im großen und ganzen erfolgreich die allgemeinbildende schule absolviert.

was schulpolitik leisten kann

schulpolitik ist nur ein teil der wichtigen und richtigen bildungspolitik. zur bildungspolitik gehört mittlerweile auch bildungsziele in der vorschulischen betreuung zu definieren und wichtige bildungsübergänge zu gestalten. während in den neuen bundesländern die bildung bis 1990 sache des staates war und auch von dort aus geregelt wurde, ist es nach dem zusammenschluss von neue und alten ländern, sache des jeweiligen bundeslandes (s)eine bildungspolitik zu strukturieren. regelmäßig tagen die sogenannte kultusministerkonferenz, um die wichtigsten dinge aber vor allem organisatorisches einheitlich(er) zu regeln.

welches sind die wichtigsten unterschiede zwischen den bundesländern?

  1. lehrpläne: sie differieren nicht nur um inhalt sondern vor allem im umfang und im aufbau.
  2. prüfungen: besucht das kind ein gymnasium unterscheiden sich die abschlussprüfungen nach bundesland.
  3. anzahl der schuljahr: ob man in 12 oder 13 jahren das abitur erreicht, hängt vom wohnort ab.
  4. das fächerangebot unterscheidet sich.
  5. die bildungsübergänge und bildungswege unterscheiden sich, weil es andere schultypen gibt

eine gute bildungspolitik hat die chance für die menschen im bildungssystem bzw. -prozess die besten ergebnisse zu erzielen. dazu gehört es vor allem den mensch als ganzes von seiner geburt bis zum lebensende im blick zu haben. gerade in krippe, kindergarten und grundschule wird der stein für eine erfolgreiche bildungsbiographie gelegt. die theorie muss sich mit der praxis lebensnah verzahnen. das gelingt auf weiterführenden schulen nur noch bedingt. der ruf nach mehr geld ist eigentlich gar nicht nötig – vor allem brauchen junge menschen zeit, funktionierende sowie durchlässige angebote anstatt einem schubkasten denken und strukturbedingten leerlauf. jede minute ist ein ziel kann es sein, jeden individuell entsprechend seiner stärken und schwächen zu fordern bzw. zu fördern. in deutschland geschieht das fördern aber oft defizit orientiert, weil man das gefühl hat, man muss was anpassen oder ausgleichen. die stärken zu stärken wird oft vernachlässigt.

gern blickt man von deutschland nach finnland oder norwegen und pickt sich die rosinen raus – allerdings oft ohne den gewünschten erfolg. gerade mit blick auf europa ist es sowieso schwierig abzusehen, welche regelungen internationale und staatenabkommen auf die deutsche länderpolitik haben. das ziel der großen staatenunion ist es ja auch durchlässigkeit, innovation und chancengerechtigkeit zwischen den staaten zu ermöglichen. auch die bundespolitik in deutschland kann nur begrenzt einfluss auf die länderpolitik nehmen. spricht man länderinterne baustellen an, hört man vom bundespolitikern öfter als einem lieb ist den satz: „dafür bin ich nicht zuständig, weil das ländersache ist.“

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