Mobile Tischbeete machen den Garten für beeinträchtigte Menschen erlebbar

(djd). Schöne Gartenanlagen wirken sich positiv auf das Wohlbefinden der Menschen aus: Mit ihren farbenfrohen, duftenden Blumen und grünen Pflanzen tragen sie zur Beruhigung des Betrachters bei und vermitteln dem Naturliebhaber ein Wohlgefühl. In der Nähe des Grüns können Naturfreunde so richtig durchatmen, und wer das Gärtnern als Hobby betreibt, findet darin einen gesunden Ausgleich zum Alltag. Für Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen ist es jedoch manchmal schwierig, ihre Gartenfreude auszuleben. Rollstuhlfahrer kommen oft nicht bis zu den Anlagen, weil sie beispielsweise keine Treppen überwinden können oder Zäune im Weg stehen. Wer bettlägerig ist, sieht die bunten Blumen oft nur durch die Fensterscheibe. Abhilfe schaffen hier kleine Hochgärten, auch Tischbeete genannt.

Oben Blumen, unten Platz

Ähnlich wie bei einem Hochbeet sind die Pflanzen auch bei diesen Minigärten gut für Menschen erreichbar, die sich nicht mehr bücken können. Der Anbieter Erlau etwa hat mit „VitaGarden“ ein Produkt entwickelt, das sogar mit dem Rollstuhl unterfahrbar ist. Eine Pflanzwanne mit etwa 70 Litern Volumeninhalt wird hier von einem 83 Zentimeter hohen Gestell getragen, das aus vier Füßen besteht. Dazwischen findet jeder Rollstuhlfahrer Platz, so dass er über den Hochgarten drüberschauen und problemlos in der eingefüllten Erde arbeiten kann. Die gesamte Konstruktion steht auf Rollen und ist daher bewegbar. Alle Beine sind mit sicheren Feststellern ausgestattet. Haltegriffe im vorderen Bereich dienen zum Abstützen, Heranziehen und Festhalten. Ein Zwischenboden in der Wanne ist das Wasserreservoir für die Tage, an denen nicht gegossen wird.

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Das Grün ins Haus holen

Mit solchen mobilen Hochgärten bekommen auch mobilitätseingeschränkte Menschen Zugang zum Grün. Sie passen aufgrund ihrer schmalen Platzansprüche fast überallhin, wo bunte Blüten und duftende Gräser gern gesehen sind: nicht nur auf die Terrasse, den Balkon oder in einen Wintergarten, sondern auch in ein innen liegendes Zimmer, an die Seite eines Pflegebetts oder in den Wohnbereich des Hauses. Je nach Bepflanzung können sich die Besitzer ganzjährig an den kleinen Gärten erfreuen und ihren grünen Daumen immer wieder neu ausprobieren.

Alle Sinne ansprechen

Auch Patienten, deren Fähigkeit zur Wahrnehmung und Kommunikation beeinträchtigt ist, erhalten mit solchen Tischbeeten in ihrem Zimmer neue Impulse. So können die Pflanzen und die Beschäftigung mit ihnen beispielsweise demenzkranken oder verwirrten Menschen helfen, einen neuen Zugang zu ihrer Umgebung zu finden. Der Hochgarten, selbst mit bunten Blumen bestückt, kann das Wohlbefinden fördern und zur Entspannung eines Patienten beitragen. Auch für Menschen, die sich ihrer Umgebung nicht mehr mitteilen können, ist ein „VitaGarden“ eine Bereicherung – er hilft bei der nonverbalen Kommunikation und dabei, das innere Gefühlsleben auszudrücken. Denn ein Tischbeet aktiviert fast alle menschlichen Sinne: das Sehen, das Hören, das Riechen, das Fühlen und das aktive Gestalten. Pflanzt man Gemüse, beispielsweise Minitomaten, oder Blumen mit essbaren Blüten wie die Kapuzinerkresse, dann wird nach einiger Zeit sogar der Geschmackssinn miteinbezogen. Das Gärtnern kann so als therapeutisch wertvolle Betätigung eingesetzt werden.

Garten mit Gütesiegel

Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V. (DGG) sieht die Aufnahme des Tischbeets in das Sortiment von Erlau als besonders wertvoll an und empfiehlt „VitaGarden“ durch ein Gütesiegel mit der Aufschrift „Empfohlenes Produkt durch die DGG“. Die Gesellschaft mit Hauptsitz in Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Garten und Landschaft als Treffpunkt von Mensch und Natur inhaltlich zeitgemäß zu gestalten und im ökologischen Gleichgewicht lebendig zu erhalten.

Welche Blumen in den „VitaGarden“?

Je nach Belastbarkeit des Gärtners passen ganz unterschiedliche Pflanzen in das Tischbeet. Wer nicht mehr so viel Arbeit haben möchte, wählt pflegeleichte Zwergkoniferen als Pflanzgut. Je aktiver der Pflanzenfreund selbst sein möchte, umso mehr Lücken kann er zwischen den Zwergkoniferen lassen, um regelmäßig neue Saisonblumen einzupflanzen. Ob kunterbunte Blumen oder Blüten einer Farbe – der Gartenbesitzer wird sich lange an dem erfreuen, was er durch seine eigene Leistung erschaffen hat.

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