neue ersthelferregeln zum europäischen tag der ersten hilfe

anlässlich des heutigen europäischen tages der ersten hilfe hat familienministerin christine clauß alle bürger aufgerufen, sich in unfallsituationen couragiert um verletzte menschen zu kümmern. keiner sollte sich aus angst in einer notsituation eventuell die fachlich falsche entscheidung zu treffen, gegen notwendige hilfen entscheiden. denn es gehe um die hilfe an sich und manchmal genügt schon das absetzen eines notrufes, um ein leben zu retten. neue ersthelferregeln zum europäischen tag der ersten hilfe sollen ersthelfer sicherer beim helfen machen.

erste-hilfe-ausbildung kann ein leben retten

in diesem zusammenhang unterstrich christine clauß auch die notwendigkeit der erste-hilfe-ausbildung, mit welcher nicht früh genug begonnen werden kann. „frühzeitige informationen und kenntnisse tragen dazu bei, innere ängste und widerstände gar nicht erst entstehen zu lassen“, so die ministerin. für eltern überarbeiteten die mediziner jetzt die nach dem zweiten weltkrieg aufgestellten und seither nie grundsätzlich geänderten erste-hilfe-regeln. die regeln „waren viel zu kompliziert und zu umfangreich für den laien“, erklärt tina tappehorn, geschäftsführerin des seminar-hauses kinderfee-hamburg. selbst fachleute konnten sich nicht alles merken. und eltern grübelten oft erst einmal, was denn genau zu tun sei, ehe wichtige hilfemassnahmen eingeleitet wurden. dabei sollen hilfemassnahmen leicht zu lernen und zu merken und vorallem schnell abrufbar sein.

kinder und erwachsene nun gleich

bei kreislaufstillstand kann nun genauso verfahren werden, wie bei erwachsenen. es gilt das verhältnis von herzdruckmassage zu beatmung von 30:2. anders ist allerdings, dass bei kindern mit fünf beatmungen begonnen werden soll. bei vergiftungen soll das kind nur noch betreut werden. vor der änderung sollte das kind je nach substanz mal erbrechen und mal wasser trinken. das war zu kompliziert und führte oft zu irrtümern. wichtig bleibt aber weiterhin die sicherstellung der giftreste.

für die stabile seitenlage wurden die griffe vereinfacht. liegenden kindern soll das kinn nicht mehr hoch gedrückt werden. „sie können sonst an erbrochenem ersticken, das nicht herauslaufen kann“, erklärt tappehorn. der beißkeil bei krampfanfällen ist hinfällig, da er oft mehr schadete als nützte. eine pulskontrolle wird nicht mehr benötigt, da hier viel wertvolle zeit vergeht und der puls vom laien oft nicht oder nur schwer zu fühlen ist. mit den lebenserhaltenden massnahmen wird nun begonnen, wenn das kind gar nicht mehr oder nicht normal atmet, beispielsweise nur nach luft schnappt.

oft haben die helfer vor möglichen schädigungen durch die herzdruckmassage angst. eine mögliche folge fehlerhafter herzdruckmassage kann eine herzrhythmusstörung sein oder es kommt zu gebrochenen rippen. beides ist bei weitem aber das kleinere übel. studien haben ergeben, dass verunglückte eher überleben, wenn jemand erste hilfe leistet, „selbst wenn er nur irgendwie darauf herum gedrückt hat“, sagt tobias benthaus, vorsitzender der deutschen gesellschaft für erste hilfe in münchen.

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