Wochenkurier: Für die Eltern heißt es draufzahlen

familienfreundchen © Jaimie Duplass - Fotolia.com

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[Quelle von Manja Theile] Im Jahr 2008 gab es laut dem aktuellen statistischen Jahrbuch in Leipzig fast 15.000 Kinder jünger als drei Jahre. Nur etwa die Hälfte wurde in Kindertageseinrichtungen betreut. Plätze sind rar. Viele Eltern brauchen deshalb eine Tagesmutter bzw. einen Babysitter, müssen dafür tief in die Tasche greifen. 

Oft hänge das aber auch mit den ungünstigen Öffnungszeiten der Einrichtungen zusammen. Beate Mischer hat eine zweijährige Tochter. „Ich muss immer bis 17 Uhr arbeiten, da schließt die Krippe schon. Mein Mann ist auf Montage und meine Eltern wohnen im Vogtland“, beschreibt die junge Mutter die verzwickte Situation und erklärt, dass Sie ohne die Hilfe eines Babysitters nicht arbeiten gehen könnte. „Zusätzlich zu Krippen-Gebühren muss ich so noch rund 250 Euro im Monat berappen.“

In Markkleeberg herrsche eine ähnliche Situation. Ute Kaulfuß vom Lichtblick e. V.: „Wir haben sehr viele Anfragen von Eltern, die Ihren Nachwuchs von Babysittern betreuen lassen wollen, weil die Kindereinrichtungen zu früh schließen und Tagesmütter bereits ausgelastet sind.“ deshalb organisiert der Verein Babysitter-Kurse. Am Ende gibt es ein Zertifikat und die Möglichkeit, vom Verein an Familien vermittelt zu werden. Kaulfuß: „Das müssen Leute sein, auf die wir uns verlassen können, denn wir stehen mit unserem Namen dahinter.“ Wer Interesse hat, kann meldet sich unter Telefon: (0341) 3542848.

Angela Kranz, Geschäftsstellenleiterin des deutschen Familienverbandes Leipzig in der Biedermannstraße: „Wir veranstalten als Verein Kurse für Babysitter, können aber selbst keine Betreuung dieser Art anbieten.“ Die Nachfrage der Eltern sei zwar enorm. Doch Kinderbetreuungsstellen beim Verein werden  von der Agentur für Arbeit nicht gefördert. Sondern nur solche Mitarbeiter, die  für die Organisation im Haus zuständig sind. „Aber Leute zur Kinderbetreuung in gemeinnützigen Vereinen sind laut Agentur für Arbeit nicht förderfähig, weil damit eine Konkurrenz zu gewerblichen Kindergärten oder -krippen heranwachsen würde. Das ist nicht gewollt. Ich finde, dass ist ein riesiger Widerspruch zu dem Bedarf, den uns die Eltern anzeigen“, ärgert sich Angela Kranz.

Um Kinder zu betreuen, gibt es keinerlei Vorgaben zur Qualifizierung der Betreuungspersonen. „ Wir vermitteln ausschließlich Personen, die Älter als 18 Jahre sind oder am Ausbildungsbeginn im pädagogischen, medizinischen oder sozialen Bereich stehen “, erklärt Thomas Kujawa von der familienfreund KG. Ihm sei bekannt, dass andere Einrichtungen auch Betreuer unter 18 akzeptieren. Problematisch finde er vor allem, dass die Schwarzarbeit in dem Bereich blühe. Brigitte Blattmann vom Jugendamt: Ööffnungszeiten sind nicht das Problem. Dazu gab es ein Modellprojekt in der Tarostraße mit Öffnungszeiten bis in die späten Abendstunden, welches nicht gut angenommen wurde. Grund für die Knappheit der Plätze ist die steigende Geburtenrate. Bei rund 5.000 neugeborenen im Jahr kommen wir mit dem Neubau von Einrichtungen nicht hinterher.“

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P.s. Noch einen Tip vom familienfreund:

  1. Wer die Hilfe eines Babysitters benötigt, dem hilft ein Familienfreundchen
  2. Wer langfristig und stundenweise Betreuung sucht, dem hilft die Familienflatpremium
  3. Wer dauerhafte Betreuung sucht, kann kostenfrei im familienkatalog blättern
  4. Wer lieber eine eigene (flexible) Tagesmutter braucht, dem hilft familienfreundin

 

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