angesichts einer dauerhaft niedrigen geburtenrate in deutschland hat iza-direktor klaus f. zimmermann die politik aufgefordert, durch längst überfällige maßnahmen für eine bessere vereinbarkeit von familie und beruf zu sorgen. dazu zähle vor allem der ausbau von kinderbetreuungsmöglichkeiten, der sich durch die abschaffung des ehegattensplittings finanzieren ließe.
schon vor 25 jahren hatte zimmermann in fachpublikationen auf die probleme hingewiesen, die sich durch eine alternde und schrumpfende bevölkerung für die finanzierung der sozialen sicherungssysteme und die schließung der fachkräftelücke ergeben, wenn es nicht gelingt, frauen vollständig in den arbeitsmarkt zu integrieren. seitdem hat der iza-direktor die forschung auf diesem gebiet auch als gründungsherausgeber des journal of population economics maßgeblich vorangetrieben. doch ohne eine konsequente politische umsetzung dieser wissenschaftlichen erkenntnisse riskiere deutschland, dass „die demographie ab 2015 endgültig die gestaltungshoheit übernimmt“, warnt zimmermann.
über das ehegattensplitting
das ehegattensplitting wird in deutschland seit 1958 zur berechnung der einkommensteuer von zusammenveranlagten ehegatten und lebenspartnern angewendet.
lesen sie auch:
- kommentar in iza compact (s. 16): „geburtenzahl und frauenerwerbstätigkeit „
- gastbeitrag in wirtschaftswoche: „diw-chef zimmermann macht sich für frauen stark „
- artikel in handelsblatt online: „deutschland schrumpft – ökonomen schlagen alarm „
- reprint eines beitrags in wirtschaftsdienst (1984): „grenzen einer bevölkerungspolitik durch familienpolitik „
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