Was ist, wenn es keine Lehrer mehr gibt?

Die Kinder kommen auf die Welt. Besuchen Krippe, Kindergarten, Schule, Hort und weiterführende Schule. Später wahrscheinlich noch die Uni oder die Berufsschule. Aber geht das denn immer so weiter?! Das bezweifeln wir aufgrund des drohenden Fachkräftemangels schon heute und bleiben mit unserer Meinung nicht allein. Das deutsche Bildungssystem steht in den nächsten Jahrzehnten vor immensen Herausforderungen.

Fachkräftemangel droht

Fachkräfte werden in den nächsten Jahrzehnten immer häufiger fehlen. Zum einen gehen viele Fachkräfte in den nächsten 15 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Zum anderen gibt es weniger Nachwuchs und die Bevölkerung überaltert. Dazu kommt, die ungleiche Verteilung zwischen städtischen und ländlichen Raum. Während Oberzentren und Mittelzentren weiter (stark) wachsen, gibt es Schrumpfungsprozesse im ländlichen Raum. Und gerade hier steckt viel demografischer Sprengstoff. Städte werden Schulen, Pflegeheime und Kindergärten benötigen. Für den Betrieb dieser Einrichtungen wird wiederum Personal benötigt. Während neben der klassischen Frauendominanz in Erzieher- und Lehrerberufen schon der Kontakt zu weiblichen Bezugspersonen in Institutionen von je her stärker ausgeprägt ist, kommt lt. den Medien, auch noch ein starker Mangel an qualifizierten Personal dazu.

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VBE warnt vor Lehrermangel

Wer, die Diskussion der letzten Tage mitverfolgt hat, kann auf die Idee kommen, dass es zukünftig massive Probleme bei der qualitativ hochwertigen Betreuung von Kindern und älteren Menschen gibt. Wenn Ihre Kinder zukünftig Plätze für die Kindertagesstätte oder die Schule benötigen, ist unter Umständen mit einer Wartezeit zu rechnen. „Ein gewaltiger Lehrermangel kommt in den nächsten 15 Jahren auf Deutschland, Österreich und die Schweiz zu“, warnte heute der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger. Eckinger weiter: „In Deutschland werden bis zu 400.000 Lehrerinnen und Lehrer in den nächsten 15 Jahren aus Altersgründen ausscheiden“. Doch werden für je 100 ausscheidende Kolleginnen und Kollegen nur 50 neu in den Lehrerberuf kommen.“

Quereinstieg in den Lehrerberuf

Das sind alarmierende Zahlen, die in der vorschulischen Bildung nicht anders aussehen. Eine Revolutionierung des Schul- und Bildungssystems könnten ebenso wie eine Umgestaltung des Berufsbildes Lehrer noch Wirkung entfalten. Allein ein ermöglichter Quereinstieg in den Beruf Lehrer würde, laut Eckinger, ungemein helfen. Was sicher neben dem Mangel immer wieder besprochen werden muss, ist das Thema Ent- und Belohung. Nicht nur Lehrer sehnen sich nach Anerkennung sondern auch Schüler würden sicher motivierter sein, wenn es mehr positive und eigenverantwortliche Bereiche gäbe, in denen sie sich verwirklichen und wiederfinden könnten. Immerhin sprechen sich laut einer Forca-umfrage 80% der LehrerInnen für eine leistungsgerechte Entlohung aus. Eine mögliche messbare Leistung wäre wohl die Zahl erreichter Schulabschlüsse. Aber vielleicht erfordert es ja auch nur ein Umdenken weg von der Orientierung auf einen Bildungsabschluss (also mit schein)?

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[Update: 30.04.2009] Rekordniveau kranke Lehrer

Das Rekordniveau was kranke Lehrer angeht ist extrem hoch. Und krank heißt in diesem Fall, dass es Lehrer sind, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr vor der Klasse stehen können. 1360 Pädagogen betrifft das unmittelbar. Und sie wünschen sich nur eins: Endlich wieder arbeiten! Arbeiten nicht im Sinne von unterrichten aber auf jedem Fall in den aktiven Schuldienst zurückkehren. In Berlin wollen Abgeordnete nun Abhilfe schaffen und den 1360 Pädagogen Aufgaben im Schuldienst zu kommen lassen. Das Potenzial ist riesig und es gibt auf jeden Fall viel zu tun.

„Es ist doch bedauerlich, diese Ressourcen nicht zu nutzen“, meint Bildungspolitiker Özcan Mutlu (Grüne), der den Antrag gestellt hat und dafür Unterstützung von der rot-roten Koalition bekommt. Politik fordert und Veraltung muss wie so oft erst mal die Rahmenbedingungen prüfen und notfalls schaffen. Gut ding will eben Weile haben. Spontane Lösungen, wie die eines Rektor, der eine Lehrerin in anderen Bereichen einsetzen wollte und sogar eine gute Lösung gefunden hatte, scheitern oft an den Vorschriften.

Generell ist das sogenannte „Vor der Klasse stehen“ das härteste am Lehrerberuf. Gerade hier fallen viele LehrerInnen extrem häufig aus. Wo die Einsatzmöglichkeiten für Lehrer wären, liegt bei der anstehenden Schulreform auf der Hand. z. B. das Stärken der Kooperation mit den Kindertagesstätten bzw. den weiterführenden Schulen, Unternehmen, Vereinen und auch der Ausbau der Elternarbeit bieten hier ein breites Betätigungsfeld, was im normalen Schuldienst oft zu kurz kommt.

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