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Sohn, Partner, Ehemann, Freund, Vater, Onkel, Bruder, Neffe, Großvater – die Jungs und Männer von heute sind oft sehr gefordert. Eine Studie aus Großbritannien, wo ca. 1 Mio Jungs ohne direkte männliche Bezugsperson im Haushalt aufwachsen, wies unlängst auf den Mangel an „männlichen Vorbildern“ hin. Ähnlich wie hier in Deutschland ist das Bildungs- und Schulwesen vorwiegend weiblich. Eine Sensibilisierung von Lehrerinnen und Müttern für männliche Bedürfnisse ist ein Teil der Bildungsarbeit. Jungs brauchen auch Männer – das ist längst klar ebenso wie Mädchen auch. Beide Geschlechter profitieren in den Phasen des Aufwachsens von männlichen Vorbildern. Geschlechterspezifische Bildung, Betreuung und Erziehung heißt in jedem Fall gleichermaßen und individuell auf die Bedürfnisse und Lebenswelten von Jungen und Mädchen einzugehen. Trotzdem gibt es sehr (beunruhigende) unterschiedliche Entwicklungen und Lebensläufe von Jungen und Mädchen.
Gesundheit = Kraft und Lebensfreude?
Vergleicht man die Gesundheit des Mannes mit der einer Frau schneiden Frauen oft besser ab. Sie werden schon in jungen Jahren auf die Gesundheitsvorsorge hingewiesen und landen spätestens während der Pubertät das erste Mal beim Frauenarzt. Jungs und Männern bleibt zwischen der letzten Jugenduntersuchung und der ersten gesetzlich empfohlenen Vorsorgeuntersuchung Ihrer Krankenkasse jede Menge arztfreie Zeit.
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Dabei gibt es typischen Männerkrankheiten, wie die:
- Andropause (Absinken des Testosteronspiegels bei Männern ab dem 40. Lebensjahr)
- Eichel-, Hoden- oder Nebenhodenentzündung
- Bluthochdruck
- Potenzstörung
- Haarausfall
- Herzinfarkt
- Krebs an Teilen des Geschlechts
- Phimose
- Erkrankungen der Prostata, wie Entzündungen, Krebs, Vergrößerung
- Unfruchtbarkeit
Volkskrankheiten, wie Arteriosklerose und Diabetes, kommen natürlich im gleichen Umfang wie bei Frauen dazu. Beschwerde bezogene Besuche beim Hausarzt nehmen Männer generell erst sehr spät war. Sind keine oder kaum familiäre Risiken und Vorerkrankungen vorhanden, scheint dem übergroßen Teil der männlichen Bevölkerung ein regelmäßiger Besuch beim (Fach-)arzt Ihres Vertrauens überflüssig.
Ein Kind umfangreich und richtig darauf vorzubereiten, dass es den größten Teil seines Lebens für seinen (funktionierenden) Körper verantwortlich ist, gleicht hier einer Mammutaufgabe. In der Kindertagesstätte lernen heute schon die Jüngsten wichtiges über die Zusammenhänge zwischen den Lebensmitteln, gesunder Ernährung und körperlichen Befinden. Auch in den späteren Jahren ist es jedoch wichtig für die Wechselwirkungen zwischen dem Wohlbefinden und den Lebensumständen zu sensibilisieren. Wirkungen von L-Arginin , einer lebenswichtigen Aminosäure, in Bezug auf ihr Vorkommnis in Lebensmitteln, wie z.b. Schweinefleisch, Fisch, Reis oder Erbsen, kann ebenso wie die Erkenntnis über die unterschiedlichen Vitamine in den Obstsorten die Wissensbasis für eine gesunde Ernährung verbreitern.
Erfolg = Karriere + Familie?
Männer geraten in unserer westlichen Welt zunehmend unter Druck. Während Frauen oft der Mittelpunkt des Geschehens sind und immer früher klare Vorstellungen über Schulabschluss, Ausbildung, Karriere und Familie entwickeln, halten Männer mit Ihren Wünschen hinter den Berg. In vielen Fällen stecken sie auch zurück. Junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren wollen gern einen Partner finden , um später eine Familie zu gründen. Der Wunsch sich schnell zu binden, trübt in vielen Fällen die Objektivität. Ist das erste Kind unterwegs erleben viele Männer ein Wechselbad der Gefühle. Gerade an diesem Schnittpunkt fallen viele Paare (un-)freiwillig einer Rollenverteilung zum Opfer, wie sie zu Zeiten der Großeltern an der Tagesordnung war. Männer werden zu Beifahrern an der Seite Ihrer Frauen. Die Verantwortung und der (gesellschaftliche) Druck monitär erfolgreich zu sein, steigt überproportional an.
Liebe = Partnerschaft und Kinder?
Man(n) kann und das bis in hohe Alter . Trotzdem bleiben viele Paare in Deutschland kinderlos. In gut 40 % der Fälle liegt die Ursache laut Forschung beim Mann. Körperliches und berufliches Scheitern oder das Scheitern in der Partnerschaft treiben Männer oft zur Verzweiflung. Sie drohen hier einmal mehr Schaden zu nehmen, wenn sich (ihre) Lebenspläne nicht erfüllen. Männer stehen unter Stress und fressen zu viel in sich hinein, wenn die Vereinbarkeit von Beruf und Partnerschaft/Familie nicht gelingt.
Gehen langjährige und feste Beziehungen aus unterschiedlichen Gründen auseinander sind Männer oft die Verlierer. Sind Kinder unter 18 Jahren im Spiel ist ein großes Thema die finanzielle Absicherung und Versorgung. Mit einem Selbstbehalt von 950 Euro starten Männer quasi in der Mitte Ihres Erwerbslebens noch einmal von vorn. Allein 2011 wohnte jeder fünfte Bundesbürger ohne Partner, Familie oder Mitbewohner jedoch nicht ohne Verpflichtungen. Zwischen 1991 und 2011 erhöhte sich die Quote der alleinlebenden Männer überdurchschnittlich im Gegensatz zu der der Frauen, nämlich von elf auf 19 Prozent.
Wenn Man(n) aus der Rolle fällt!
Viele Jungs und Männer entscheiden sich heute schon bewusst für was ganz anderes. Sie scheitern zum einen früh(er) und öfter als Frauen oder sie entscheiden sich offensiv für eine andere Lebensweise. Die Studie „Not am Mann“ des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung aus dem Jahr 2007 zeigt eindrucksvoll, wie sich die Lage des Mannes exemplarisch für die neuen Bundesländer geändert hat. Gerade junge Männer von 18 bis 27 Jahre bleiben aus vielerlei Gründen ohne Ausbildung, Job und Partnerin zurück. Sie leben einfach und oft von Steuermitteln. Ein Grund dafür sind die besseren Schulabschlüsse, die Frauen erzielen. Die Bereitschaft zu wandern ist bei Frauen größer. Oft und gern suchen sie schon während der Ausbildung das Weite und kehren auch viel weniger zurück. Jungen Männern fällt es dagegen schwer aus den etablierten Bindungen des Elternhauses und des Freundeskreises in neue Regionen und Netzwerke zu starten. Sie scheitern ein um das andere Mal in der Fremde und kehren perspektivlos zurück. Auch nehmen sie dabei dauerhafte Einbußen bei Status und Einkommen eher in Kauf. Partnerschaften, die sie eingehen, sind in der Regel nicht von Glück und Dauer gekennzeichnet.
Der andere Weg, den Männer und auch Frauen gleichermaßen einschlagen, ist sicher auch zum großen Teil der Weltoffenheit der Gesellschaft geschuldet. Früher als jemals zuvor haben Jungs und Mädchen das Glück Ihren Körper zu entdecken und Gefühle zu zu lassen. Es ist Zeit und Raum vorhanden sich selbst und das andere Geschlecht zu entdecken. Die Liebe geht hier unterschiedliche Wege. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind unlängst anerkannt und als tabu gestrichen. Ebenso wie in heterosexuellen Partnerschaften gehen Frauen und Männer langfristige Bindungen ein, heiraten gar und gründen eine Familie. Viele (ältere) Männer bekennen sich, wenn auch spät aber gern, offen und freizügig zu ihren Vorlieben und Wünschen. Der Trend aus gesellschaftlichen Gründen eine heterosexuelle Partnerschaft eingehen zu müssen, ist unlängst (auch gesetzlich) aufgehoben.