Outfit und Karriere – Wer Anzug trägt, macht weniger falsch

Obwohl dank 1968 Jeans salonfähig und Turnschuhe bundestagstauglich geworden sind, spricht Kleidung nach wie vor eine deutliche Sprache zwischen den Zeilen des Berufslebens.

Was bei den großen Bossen Strategie ist, dürfen ihre Untergebenen noch lange nicht. „Wenn der Chef die Krawatte ablegt, heißt das nicht, dass der Angestellte das auch darf“, betont Nicola Schmidt. Sie beobachtet seit einiger Zeit eine Tendenz zur Umkehrung: „Je mehr ich mir erlauben kann, desto schlechter gekleidet laufe ich rum.“

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Auch in der IT-Branche ist es wichtig geworden, mit den Dresscodes spielen zu können. Die Imagetrainerin erklärt vielen Führungskräften den differenzierten Einsatz von Anzug, Krawatte und Manschette: „Wenn man sich mit eingefleischten Programmierern trifft, braucht man das Outfit nicht so hoch anzusetzen wie für Kunden einer großen Bank“, erklärt sie.

Um Nuancen geht es auch bei der korrekten Repräsentation nach innen, außen und ganz außen – denn Stilberatung ist vor allem Psychologie. „Vor den eigenen Mitarbeitern kann man im Hemd auftreten. Beim Kunden zieht man nicht nur das Sakko drüber, sondern tauscht die Sportmanschette auch noch durch eine Umschlagmanschette mit Manschettenknopf aus“, rät Nicola Schmidt. Ein bisschen Pepp sei nötig, wenn man sich ganz der Öffentlichkeit stellt. Deshalb macht sich am Vortragspult in der Messehalle eine farbige Krawatte gut. „Ist der Redner angezogen wie der Hintergrund, schläft der Zuschauer ein. Alle 180 Sekunden kommt ein Ausgang für die Gedanken. Wenn es da keine Unterstützung für den Zuhörer gibt, ist er weg“, erläutert die Stilexpertin.

Wer Anzug trägt, macht weniger falsch

Obwohl dank 1968 Jeans salonfähig und Turnschuhe bundestagstauglich geworden sind, spricht Kleidung nach wie vor eine deutliche Sprache zwischen den Zeilen des Berufslebens. „Wenn sie sich nicht entsprechen dem Mittelfeld kleiden, sind sie irgendwann nicht mehr dabei“, meint Nicola Schmidt. Das Erscheinungsbild muss stimmig sein: Wer von Qualität spricht, solle sie auch sehen, hören und spüren lassen.

Banker oder Versicherungsunternehmer gehören weniger zu den Sorgenkindern in Sachen Stil, weil der Anzug ohnehin ihre Dienstkleidung ist. Doch auch da möchte Nicola Schmidt gern noch einen draufsetzen. Im Profibereich der Stilberatung geht es um Schuhe, Krawatten und die richtige Uhr oder darum, dass Jackettärmel und Hosenbeine nicht zu lang sein dürfen, wie die Deutschen es so gern falsch machen. „Angst treibt die Herrschaften zu Fehlern“, stellte die Imagetrainerin fest. Zu lange Hosen aus Angst vor nacktem Bein im Sitzen, dabei kann man ein dünnes, weißes, behaartes Schienbein nicht sehen, wenn man einen schönen langen Kniestrumpf trägt, Button-Down-Hemden zum Anzug aus Angst, dass die Krawatte verrutscht, obwohl ein Kent- oder Haifisch-Kragen viel besser passt.

Wer weiß, wie’s geht, darf natürlich auch seinem eigenen Stil vertrauen. Einer meiner Kunden meinte: „Ich verlasse das Haus auch schon mal nicht im Anzug, weil ich dann eine Kombination trage. Und in meiner Freizeit kleide ich mich klassisch, mit beiger Baumwollhose und Sportsakko“. Vogelfrei in Sachen Stil könnten sich aber nur Künstler fühlen. „Sie drücken mit ihrer Kleidung die Kunst und sich selber aus – das ist oft auch ganz schmerzfrei“, meint die Stilexpertin. Dass z.B. Steve Jobs ein Künstler war, wird doch niemand bestreiten wollen.

Seminare zum Thema Image & Outfit bietet Nicola Schmidt regelmäßig an. Info: www.image-impulse.com oder unter der Rufnummer: 0221-58 98 06 21

Nicola Schmidt ist selbstständig Image- und Businesstrainerin tätig. Zu ihren Kunden zählen mittelständige Firmen und Großkonzerne. Ihre Kerngebiete umfassen Business-Etikette/ moderne Umgangsformen und Image/ souveränes Auftreten für den privaten und beruflichen Einsatz.

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