rauchverbot in deutschland zeigt wirkung

stück für stück setzt sich das rauchverbot in deutschland an den öffentlichen plätzen durch. nur vereinzelt gibt es noch wirte, welche beispielsweise mit zelten in ihren gasträumen gegen das rauchverbot demonstrieren. aber es bleibt wohl nur noch eine frage der zeit, bis der glimmstengel völlig aus kneipen, diskotheken und restaurants verschwunden sein wird.

eine aktuelle emnid-umfrage ergab jetzt, dass immer mehr deutsche die zigarette durch kaugummi und sport ersetzen. 66 % der männer und sogar 87 % der frauen gaben an, bei geselligen anlässen die zigarette zu einem bier oder wein zu vermissen. kaugummi rangiert an erster stelle der möglichkeiten von der zigarette los zukommen. dass kaugummi bei rauchern das bedürfnis erfüllt, etwas im mund zu haben und auf eine schmackhafte und angenehme art rauchpausen überbrücken hilft, ist wissenschaftlich erwiesen.

[update: 15.04.2007] weiterhin konsequentes rauchverbot in sachsen

auch nach der gestrigen entscheidung der ministerpräsidenten der länder zum rauchverbot bleibt sachsen bei seiner harten linie. „da passivrauchen nun mal schädlich ist, verfolgen wir weiter ein konsequentes rauchverbot in sachsen in geschlossenen räumen“, sagte cdu-generalsekretär michael kretschmer der „leipziger volkszeitung“. dies schlisst die staatskanzlei genauso ein, wie büros oder die kneipe um die ecke. nur für festzelte oder biergärten gelten ausnahmen. im privatbereich bleibt es weiterhin jedem selbst überlassen, ob geraucht werden darf.

sachsen darf sich ruhig unterscheiden

kretschmer sieht in den unterschiedlichen regelungen der länder kein problem. „wir sind nun mal ein föderales land, dass macht auch unsere stärke aus. sachsen hätte weder ein zwölfjähriges abitur noch eine gesunde wirtschaftskraft, wenn wir nicht die föderalen freiheiten genutzt hätten.“ in sachsen wird es also in zukunft keine raucherlokale geben. rauchen wird in gaststätten nur dann möglich sein, wenn raucher- und nichtraucherbereiche „räumlich sauber getrennt“ würden, sagte ministerpräsident georg milbradt (cdu). dabei müssen die größeren gaststuben aber den nichtrauchern vorbehalten sein.

wie es aber weitergeht, wenn auf bundesebene entschieden werden sollte, dass der arbeitsschutz für kellner auch den schutz vor nikotin beinhaltet und sie daraufhin die wahl haben, ob sie im raucherbereich bedienen wollen, bleibt abzuwarten.

[update: 27.06.2007] rauchverbot für unter 18-jährige

ab september 2007 gilt in deutschland für minderjährige in der öffentlichkeit rauchverbot. so will es der bundestag durch eine änderung des jugendschutzgesetzes am heute beschließen erklärte die vorsitzende des bundestagsausschusses für familie, senioren, frauen und jugend kerstin griese (spd).

gleichzeitig kritisierte sie die ausweitung der verbote als „placebo-politik“, welche nur das „gute gewissen der erwachsenen beruhigen soll.“ sie sieht die gefahr, dass sich das gesetz in der realität, wie beispielsweise in jugendclubs, kaum durchsetzen lässt. eine heraufsetzung der altersfreigabe für tabakwaren und das rauchverbot wurde notwendig, da trotz intensiver bemühungen immer noch extrem viele jugendliche regelmäßig zur zigarette greifen und schon mit 12 oder 13 jahren tabaksüchtig werden.

außerdem wurde ab dem 1. september das abgabealter von tabakwaren von 16 auf 18 jahren angehoben. lesen sie hierzu bitte auch diesen artikel. ab sofort dürfen tabakwaren nicht mehr an minderjährige verkauft werden. die kontrolle hier ist aber nicht ganz einfach, da circa 500.000 automaten in deutschland noch nicht umgestellt sind. hier gilt eine umstellungsfrist bis zum 1. januar 2009. und außerdem ist noch nicht klar geregelt, wer kontrollieren und bussgelder verhängen darf.

[update: 03.09.2007] rauchverbot in bussen, bahnen und in bundesbehörden

seit dem 1. september gilt bundesweit das neue gesetz zum schutz von nichtrauchern. und zumindest bei der bahn hat die umstellung reibungslos geklappt. bereits seit juli darf in den regionalzügen nicht mehr geraucht werden. jetzt wurde das verbot auf die intercity- und ice-züge ausgeweitet. nach jedem halt der züge erklingt eine durchsage mit dem hinweis auf das rauchverbot. in den größeren bahnhöfen gibt es für raucher gekennzeichnete bereiche. die alten raucherabteile werden gründlich gereinigt und in zukunft soll es nur noch piktogramme mit durchgestrichener zigarette geben.

die reisenden reagierten gelassen auf das neue gesetz. lediglich einzelne mitarbeiter der bahn, welche nun während der arbeitszeit nur noch selten zum glimmstengel greifen können, waren weniger begeistert. starke raucher würden in zukunft, wie bereits in den regionalzügen, auf die toiletten ausweichen, so karl-peter naumann, chef des fahrgastverbandes pro bahn. bei derartigen verstößen will es die bahn aber erst m guten versuchen und nur bei mehrmaligen fehlverhalten die bundespolizei rufen. nach bahnangaben droht dann ein bussgeld von bis zu 1000 euro. auch in der taxibranche verlief die umstellung relativ ruhig. langfristig wird sich der nichtraucherschutz auch hier durchsetzen.

vom grundsätzlichen rauchverbot betroffen sind auch die behörden, dienststellen, gerichte und sonstige öffentliche einrichtungen des bundes sowie bundesunmittelbare körperschaften, anstalten und stiftungen. auch bundestag, bundesrat, bundespräsidialamt und bundesverfassungsgericht fallen unter das gesetz. bundesgesundheitsministerin ulla schmidt erklärt dazu: „für den nichtraucherschutz bricht eine neue zeit an. passivrauchen in bundesbehörden und öffentlichen verkehrsmitteln gehört ab 1. september der vergangenheit an. mit diesem gesetz setzt der bund ein klares signal für einen konsequenten gesundheitsschutz. es ist nun wichtig, dass alle länder diesem beispiel folgen und möglichst wenig ausnahmen in ihren ländergesetzen zulassen.“ weitere informationen zum nichtraucherschutz finden sie hier .

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