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Die nasskalten Wintermonate sind nicht ihre Jahreszeit: Patienten, die unter Rheuma leiden, gehen bei Regen, Schnee- und Graupelschauern ungern vor die Tür, denn das unwirtliche Wetter peinigt die Gelenke. Rheumatische Erkrankungen können dadurch aktiviert werden. Akute Phasen werden von entzündlichen Reaktionen begleitet – verbunden mit reißenden Schmerzen, Schwellungen, Überwärmung, Rötungen, Spannungsgefühlen und deutlichen Bewegungseinschränkungen.
Mit Fortschreiten der Erkrankung kann es zu Gelenksteifigkeit und Gelenkzerstörung kommen. Entsprechend hoch ist der Leidensdruck bei Betroffenen und Angehörigen. Dennoch ist schmerzfrei leben möglich.
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Rheuma hat viele Gesichter
Nach den Angaben der deutschen Rheuma-Liga sind allein in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen. Die Erkrankung bewirkt auch die Zerstörung von Knorpelgewebe und kann durch die begleitenden Entzündungen deutlich beschleunigt werden. Knapp eine halbe Million Patienten haben mit rheumatoider Arthritis (RA) zu kämpfen. Die entzündliche Krankheit zeigt sich zumeist schon im mittleren Alter zwischen 50 und 70 Jahren – Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer. Weitere, ebenfalls von Entzündungsprozessen begleitete Erkrankungen sind z. B. die Psoriasis Arthritis (PsA) oder die Ankylosierende Spondylitis (AS) – eine Wirbelsäulenerkrankung, die auch als Morbus Bechterew bekannt ist.
Entzündungsaktivität unterdrücken
Um fortschreitende Schäden an Gelenk und Knorpel zu verhindern und damit nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen zu erhalten, ist eine möglichst frühe Behandlung entscheidend. Da eine Heilung immer noch nicht möglich ist, kommt es dabei vor allem darauf an, die Entzündungsaktivität wirksam zu unterdrücken. Jeder Patient sollte einen individuellen Therapieplan bekommen, der zur Unterstützung der medikamentösen Behandlung auch physikalische Verfahren wie Krankengymnastik, Physiotherapie, Wärme- und Kälte-Anwendungen oder Akupunktur beinhalten kann. In der Soforttherapie werden meist schmerzlindernde, entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Neben Kortison sind dies vor allem nicht steroidale Antirheumatika (NSAR).
Weitere Therapiechancen
In der Langzeitbehandlung werden dann sogenannte Basistherapeutika eingesetzt, die regulierend in das Immunsystem eingreifen und den Entzündungsprozess im Körper stoppen können. Doch das ist nicht immer ausreichend. Neue Chancen bei der Behandlung von schweren entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen, die auf die üblichen Basistherapien nur unzureichend ansprechen, haben sich inzwischen durch Biologika ergeben. „Mit der Gruppe der TNFα-Blocker ist eine nachhaltige Besserung der Entzündung bei der Rheumatoiden Arthritis zu einem sehr realistischen Therapieziel geworden“, erläutert Dr. med. Peer M. Aries, Internist und Rheumatologe mit einer Schwerpunktpraxis in Hamburg. Wie der Experte ergänzt, liegen nun zunehmend mehr Daten für Hemmstoffe der zweiten Generation vor, die man sich nur einmal monatlich spritzt. Die positiven Effekte auf die Krankheitsaktivität lassen sich für Rheumatoide Arthritis, Psoriasis Arthritis und Morbus Bechterew inzwischen sogar über die Dauer von fünf Jahren zeigen.
Fragen Sie unsere Experten:
Doch kann das Fortschreiten einer Rheumaerkrankung wirklich dauerhaft verhindert werden? Was kann ich tun, wenn ich verordnete Medikamente nicht vertrage? Wo liegen die Chancen und Grenzen moderner Therapien mit Biologika? Sollte man nicht zunächst versuchen, Gelenkerkrankungen ohne Medikamente in den Griff zu bekommen? Kann man den Krankheitsverlauf mit der richtigen Ernährung beeinflussen? Ist Sport trotz aktiver Entzündung möglich? Wie sieht ein umfassendes Behandlungsmanagement aus? Betroffene, die vom Familienservice betreut werden, können ihre Fragen im Familienruf stellen.