Bei Parkinson stellen Nervenzellen in einer bestimmten Hirnregion, der Substantia nigra, die Tätigkeit ihrer Mitochondrien ein – durch den Ausfall der Kraftwerke der Zelle sterben die Hirnzellen ab. Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) zeigen jetzt, wie zwei Stoffe, nämlich D-Laktat und Glykolat, diesen Prozess aufhalten und ihm und sogar vorbeugend entgegenwirken können. Diese beiden Produkte des Gens DJ-1 haben die Forscher in kranke menschliche Zellen auf der Petrischale und in Zellen von Fadenwürmern gegeben, deren Mitochondrien bereits die Funktion eingestellt hatten. Das Ergebnis: Der Abbau der Nervenzellen wurde gestoppt, alle Zellen wurden wieder gesund. Auch negative Auswirkungen auf Mitochondrien in Nervenzellen durch das Unkrautbekämpfungsmittel Paraquat, das bekannt als Auslöser von Parkinson ist, konnten die beiden Stoffe verhindern. Sowohl Glykol- als auch Milchsäure kommen ganz natürlich in Joghurt oder unreifen Früchten vor. Den Forschern schweben für die Zukunft Produkte wie mit D-Laktat angereicherter Joghurt vor, die dem Ausbruch einer Parkinson-Erkrankung vorbeugend entgegenwirken könnten.
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DYSTONIE-Erkrankungen sind weitgehend unbekannt, betreffen aber viele Menschen
Mehr als 160.000 Menschen in Deutschland sind von unterschiedlichen Ausprägungen der DYSTONIE betroffen. DYSTONIE beschreibt eine besondere Art von unwillkürlichen Muskelverkrampfungen einzelner Körperteile, größerer Körperbereiche oder des ganzen Körpers. Diese Verkrampfungen lösen abnorme, teilweise schmerzhafte Haltungen oder Bewegungen aus. DYSTONIE kann als eigenständige Krankheit oder als Symptomkomplex in einem umfangreicheren Krankheitsbild auftreten. So geht zum Beispiel bei der seltenen Neurodegeneration mit Eisenspeicherung im Gehirn (NBIA) die DYSTONIE mit weiteren Symptomen einher. Gemeinsam ist den DYSTONIE-Erkrankungen, dass sie vielfältige Ursachen und Verläufe haben, manche Formen, wie z.B. auch NBIA, sind genetisch bedingt und verlaufen sehr schwer.
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