sichere und wohngesunde Renovierung

Eine Renovierung mit Materialien aus natürlichen Rohstoffen bieten Vorteile für Mensch und Umwelt und tragen zur Wohngesundheit bei. Mit frischen Farben den eigenen vier Wänden neuen Glanz verleihen oder auch Zäune, Gartenmöbel und Terrassenbeläge pflegen: Der Sommer bietet die beste Gelegenheit für den Heimwerker, um mit Pinsel und Farbe notwendige Arbeiten rund ums Haus zu erledigen. Ärgerlich nur, wenn zum Beispiel die Imprägnierung des Holzzauns anschließend nicht hält, was sie verspricht. Worauf ist bei der Pflege von Holz im Garten zu achten? Welche Lacke und Farben sind besonders umweltfreundlich? Welchen Einfluss haben die verwendeten Materialien auf Mensch und Umwelt? Wie man sein Zuhause verschönern und zugleich wohngesund renovieren kann, erläuterten unsere Experten im Chat:

Im Chat wohngesunde Renovierung saßen:

  • Dr. rer. nat. Kerstin Etzenbach-Effers, Diplom-Chemikerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Umwelt und Gesundheitsschutz der Verbraucherzentrale NRW
  • Philip Heldt, Ökotoxikologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gruppe Umwelt der Verbraucherzentrale NRW, spezialisiert auf Umweltgifte, Biozide und Produktsiegel
  • Arno Brida, Diplom-Ingenieur und Baubiologe VDB (Berufsverband Deutscher Baubiologen), Mitarbeiter des Instituts für Baubiologie Rosenheim, spezialisiert auf die baubiologische Beratung und Messtechnik
  • Dirk Schütze, staatlich geprüfter Techniker, Farb- und Lacktechnik, Fachberater für Naturfarben bei Biopin, langjährig erfahren in der Fachberatung und Anwendungstechnik.

Viele Fragen zu Inhaltsstoffen von Farben

Wohngesundheit in den eigenen vier Wänden ist ein Thema, das viele Verbraucher beschäftigt. Zahlreiche Fragen im Chat drehten sich darum, welche Inhaltsstoffe Farben und Lacke aufweisen – und woran man umweltfreundliche Produkte erkennen kann. Wichtig zu wissen: Der Begriff „Biofarbe“ ist nicht geschützt, so dass er schnell in die Irre führen kann, so Dr. Kerstin Etzenbach-Effers von der Verbraucherzentrale NRW: „Wichtige Fragen hierbei sind: Legt der Hersteller alle Inhaltsstoffe offen und liefert er einen Nachweis für die Aussage „Bio“ durch entsprechende Siegel?“ Schadstoff- und emissionsarme Produkte sind nach ihren Worten am Umweltzeichen Blauer Engel oder an Siegeln wie „Natureplus“ oder „eco Institut tested product“ zu erkennen.

Jana Schlegel von fachkraeftesicherer.deSie haben Fragen oder benötigen weitere Informationen?
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Vorsicht bei Allergien

Noch genauer sollten Allergiker auf die Bestandteile von Farben und Lacken schauen – entweder indem sie die Volldeklaration auf der Verpackung studieren oder sich im Fachhandel beraten lassen. Das gilt ebenfalls, wenn es um das Lackieren von Möbeln und Spielsachen im Kinderzimmer geht, so Dr. Etzenbach-Effers weiter: „Dazu sollten Eltern speichelfeste Farben verwenden, die für Kinderspielzeug geeignet sind und die zusätzlich schadstoffarm sind, also zum Beispiel eine Farbe mit dem Blauen Engel, die die Spielzeug-Norm DIN EN 71-3 erfüllt und speichel- und schweißecht nach DIN 53160 ist.“ Vorsicht im Umgang mit Farben und Lacken sollten auch Asthmatiker walten lassen, betont Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW: „Asthmatiker sollten auf die Verwendung emissionsarmer Farben achten, wie das bei vielen wasserlöslichen Dispersionsfarben für Innenräume der Fall ist.“ Auch hier helfe ein Blick auf Ökosiegel. Noch ein Tipp für Betroffene: „Wer die Möglichkeit hat, sollte, während gestrichen wird, nicht in der Wohnung sein und auch danach noch zwei bis drei Tage sehr gut durchlüften.“

Was tun bei Schimmel?

Eine Frage, die zahlreiche Hausbesitzer und Mieter im Chat bewegte: Was tun gegen Schimmel im Haus? Genügt ein Tapezieren und Überstreichen der Wand? Auf keinen Fall, so Arno Brida, Experte vom Institut für Baubiologie Rosenheim: „Zuerst muss das Pilzmaterial restlos entfernt werden, danach kann das Erscheinungsbild der Wand wieder hergestellt werden.“ Bei nur kleinen Schadensstellen genügt es nach seinen Worten, den Bereich zu sterilisieren, etwa mit reinem Alkohol. „Dabei aber nicht trocken über die Stelle wischen – Tausende von Sporen würden sonst an die Raumluft abgegeben.“ Anschließend wird die befallene Stelle mit kleinen kreisenden Bewegungen nass abgebürstet. „Für größere Flächen sollte ein professioneller Schimmelpilzsanierer beauftragt werden“, ergänzt Philip Heldt: „Wichtig ist es, auch die Ursache des Schimmels abzuklären und zu beheben.“

Holzpflege für den Garten

Doch nicht nur in den eigenen vier Wänden wird jetzt renoviert. Gerade in der warmen Jahreszeit ist im Garten immer etwas zu tun. Wind und Wetter setzen mit der Zeit Zäunen, Böden und den Gartenmöbeln zu – vor allem, wenn es sich um Produkte aus Holz handelt. Für Gartenstühle und Terrassenbeläge empfiehlt Dirk Schütze, Fachberater für Naturfarben bei Biopin, eine Behandlung mit pflegenden Ölen: „Je nach Beanspruchung sollte man die Oberflächen zweimal im Jahr ölen – direkt im Frühjahr und dann zur Auffrischung und Pflege nochmals im Sommer.“ Bei Zäunen wiederum kommt es insbesondere auf die Holzart an. „Widerstandsfähige Harthölzer wie etwa Eiche brauchen weniger Schutz, teilweise werden diese eigens nicht gestrichen, um eine silbergraue Patina zu erreichen“, so Schütze weiter. Wer einen Befall mit Pilzen vermeiden möchte, sollte direkt beim Erstanstrich geeignete Mittel wie ein Holzwurm-Frei nutzen. Das Produkt versteinert das Holz, so dass sich Pilzsporen nicht im Holz verankern können – und das ganz ohne fungizide Mittel. „Diese Möglichkeit besteht aber nur, wenn das Holz noch frisch aufgestellt ist und anschließend mit einem anderen Produkt gestrichen wird“, so der Experte im Chat.

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