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Spielen ist die Arbeit des Kindes hat schon Maria Montessori erkannt und noch heute prägt diese Aussage pädagogische Konzepte und Herangehensweisen. Kinder sind von Geburt an kompetente und aktive Lerner. Sie erkunden Ihre Umwelt, fassen an, probieren, schmecken, schauen und suchen Herausforderungen. Der ureigenste Wunsch des Kindes ist es die Welt zu entdecken, zu verstehen und die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Dabei wünschen sich Kinder von uns Erwachsenen eine Umgebung, die dazu einlädt, inspiriert und unterstützt. Spielzeug kann ein Teil dieser Umgebung sein, wenn es fordert, fördert und Raum für eigene Erfahrungen lässt. Haben Kinder den Sinn und Zweck eines Spielzeuges erfasst, verliert sich das Interesse an weiteren Versuchen. Es landet schnell in der Ecke oder in der Kiste.
Der Raum als dritter Pädagoge
In einer bildungsanregenden Umgebung erfüllt auch das Spielzeug den Zweck der Weiterentwicklung der Fertig- und Fähigkeiten. In Bildungseinrichtungen betrachtet man oft den Raum als dritten Erzieher. Wie kein anderer kann dessen Gestaltung und Ausstattung zur positiven Entwicklung des Kindes beitragen und es beflügeln. Dabei meint Raum nicht nur die bauliche Hülle, die uns umgibt sondern führt auch nach draußen in Gärten, Höfe oder den Sozialraum. Ist alles schon fertig und gibt es für das Kind in diesem Raum nichts mehr wirklich zu tun, mag das Kind dort auch nicht lange bleiben. Demzufolge müssen Räume so gestaltet sein, dass sie noch was offen lassen, dass man sie entdecken und verändern kann. Einfach mal die Tische verrücken, was zusammenklappen, wegräumen oder ausziehen – Kinder lieben Funktionalität und profitieren von Räumen, die sie selbst noch mitgestalten können.
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Der ideale Raum…
Um dieser Anforderung gerecht zu werden, fragt man sich am Besten, welchen Zweck er erfüllen soll und muss. Wie sind die Anforderungen? Welche Bedürfnisse sollen befriedigt werden? Wer soll den Raum nutzen? Wie kann er genutzt werden? Wie viele Personen in welchen Altersgruppen nutzen Ihn? Werden alle Sinne (Sehen, Hören, Riechen, schmecken, Tasten) angesprochen? Im Kontext zu den Bildungs- und Lehrplänen in der Kindertagesstätte, Kindertagespflege und Schule orientiert man sich natürlich an den unterschiedlichen Bildungsbereichen und den Kompetenzen.
Kinder sind komplexe Wesen und echte Persönlichkeiten. Sie denken sich Ihre Welt und erfassen Sie in unzähligen Versuchen. Von uns Erwachsenen wünschen sich Kinder Aufmerksamkeit, Liebe, Toleranz, Ermutigung, Begleitung, Unterstützung und Absicherung. Beobachten ist oft wichtiger als eingreifen, handeln, lenken und bestimmen. Bewertung verunsichert Kinder und beeinflusst sie mehr als notwendig.
Das ideale Spielzeug…
Auf die Wunschlisten von Kindern schaffen es je nach Altersgruppe und Lebensjahren viele moderne Spielzeuge, wie Barbie und Lego. Aber auch traditionelles Spielzeug, wie Bücher, Holzbausteine, Kreisel, Werkzeug und Puppenküche sind gefragt. Während kleine Kinder unter 3 Jahren noch mit dem Spielen, was die Umgebung hergibt und, was Sie als Eltern anbieten, sind die größeren oft schon von medialen Wünschen aus Werbung und Fernsehn beeinflusst.
Weniger ist oft mehr – vor allem beim fertigen Spielzeug. Kinderspielzeug ab 1 Jahr muss funktional, flexibel und robust sein und die Kreativität fördern. Einflüsse von Familie, Freunden und aus der Werbung lassen sich oft nur begrenzt verhindern und eindämmen – wichtiger ist es in gemeinsamen Gesprächen damit umzugehen, Fragen zu stellen und Erwartungen gegebenenfalls durch einen Test zu bestätigen oder zu entkräften.
Auch mal ohne Spielzeug
In vielen Bildungseinrichtungen ist eine spielzeugfreie Zeit ein fester und wiederkehrender Bestandteil der pädagoischen Arbeit. Kinder müssen sich auch mal Langweilen, um neue Wege zu gehen und sich weiterzuentwickeln. Langeweile schadet nicht sondern nützt dem Geist und regt das Denken an. Hat man das Kuscheltier oder Legoauto vor der Spielzeugschleuse gelassen, beginnt eine vollkommen andere Zeit . Ohne Stifte, Bausteine, Scheren oder Puppensachen ist die Welt nicht leer sondern voll von neuen und anderen Erfahrungen, die nur darauf warten entdeckt und gemacht zu werden. Miteinander gegen die Langeweile vorgehen, sich unterhalten, herumtollen oder Materialien aus der Natur holen – alles ist möglich – Hauptsache es kommt vom Kind.
Lebenskompetenzen (be-)schützen und stärken
Für Eltern heißt das im Kontext für das Kinderzimmer auch mal was wegräumen, einmotten, wieder auspacken oder selbst mal gemeinsam mit dem Kind ein Spiel erfinden. Entleeren Sie volle Schränke und Fächer. Ein Muss ist es das Kind an der Gestaltung des Raumes und des Spiels altersgerecht beteiligen. Im eigenen Zimmer des Kindes kann man sich als Eltern als Gast fühlen. Kinder reagieren sofort und schnell auf Veränderungen. Sie fühlen sich bevormundet und beherrscht, wenn wir Entscheidungen über Ihren Kopf hinweg treffen.
Echte Beteiligung entsprechend Ihrer Stärken und Fähigkeiten zu ermöglichen ist in unserer Welt die scheinbar größte Herausforderung. Eine Überhäufung mit Spielzeug, Konsumgütern und Freizeitangeboten durch uns als Erwachsene kann dazu führen, dass Kinder zu wenig Gelegenheit haben sich selbst zu finden, Strategien und Handlungsmuster zu entwickeln und ihre eigenen Bedürfnisse zu spüren. Um eine Idee zu haben, bedarf es einer Herausforderung oder Problems. Fantasie brauchen wir um uns unsere Zukunft und unser Leben auszumalen.