Früher oder später kommt diese Frage wohl bei jeder Familie mal auf den Tisch. Von der hypothetischen Frage was wäre wenn bis hin zur bereits durchgeführten Arbeit am Po oder Arm des Sohnes oder dem Arm der Tochter. Gesetzlich nicht klar geregelt aber von Tattoostudios gehändelt ist, dass Minderjährige ohne Einverständnis der Eltern nicht tätowiert werden. Von 14 bis 16 und mit Einverständniserklärung bestehen die meisten Tätowierer auf Anwesenheit mindestens eines Elternteils. Der Tätowierer nimmt eine Körperveränderung vor, die als Körperverletzung gewertet wird. Wenn aber noch Minderjährige trotzdem ein Tattoo wollen und das auch ehrlich im voraus mit den Eltern besprechen, ist guter Rat teuer.
Bei allem für und wider gibt es immer nur einen entscheidenden Faktor. Ist sich der/die Jugendliche bewusst, dass ein Tattoo unter Umständen ein ganzes Leben da sein wird oder nicht? Und sind alle Konsequenzen, die sich daraus ergeben gut durchdacht und durchgespielt. Nicht verdeckbare Tattoos können die spätere Berufswahl nachhaltig beeinflussen. Auch ein späterer Wandel in Bezug auf das Motiv oder die Art des Tattos sind oft ausgeschlossen.
Bio-Tattoos sind meist keine Alternative, da sich die Farbpigmente zwar wieder lösen, aber unter Umständen sehr unregelmäßig und langfristig. Mögliche Entscheidungshilfen bieten Fragen, wie:
- Ist es vielleicht im Freundeskreis gerade einfach nur “in“, sich tätowieren zu lassen?
- Möchte Ihr Kind einem Idol oder Star nacheifern und sich dadurch mit ihm oder ihr verbunden fühlen?
- Möchte Ihr Kind mit der Tätowierung ein hieb- und vor allem stichfestes Symbol für sich selbst setzen?
Wichtig ist es im Gespräch zu bleiben, die Motivwahl zu hinterfragen und sicher erklären zu lassen, was ein Tattoo so besonders macht. Die Vor- und Nachteile hat ihr gut informiertes Kind womöglich alle selbst schon durchdacht und gegeneinander abgewogen. Die von vielen Eltern vertretene Meinung, dass man sich tätowieren und piercen lassen kann, wenn man volljährig ist, wird von Experten als falsch betrachtet. Das Kind befindet sich beim Heranwachsen in der Phase der neuerlichen Identitätssuche. Einzigartigkeit und sich Abgrenzen von Anderen kann ein Wunsch für ein Tattoo oder Piercing sein.
Ein wichtiger Diskussionsgrund ist natürlich der finanzielle Aspekt. Tattoos sind in Abhängigkeit von Größe und Motiv nicht günstig. Möglicherweise kann das ein Grund sein, den Wunsch nach einem Tattoo vorerst zurückzustellen. Und noch etwas sollten sie als Altern bedenken:
Ja es ist „IN“ das schon Babys und Kinder am Ohr gepierct werden (sprich: Ohrring). Ob die Kinder ausdrücklich ihr Einverständnis erklärt haben, bleibt fraglich. Fakt ist, dass sich Kinder durchaus über solchen Körperschmuck beschweren können. Und auch bei der Tätowierung ist es so, dass sie mit Erteilung des Einverständnisses der „Körperverletzung“ zu stimmen. Mögliche Folgen, wie schlecht verheilende Wunden, Narbenbildung und/oder Allergien gehen so auch Lasten der Eltern. Auch darüber sollten Sie mit Ihrem Kind reden.
Sie haben Fragen oder benötigen weitere Informationen?
Hinterlassen Sie mir und meinem Familienservice-Team einfach eine Nachricht unter 0341-35540810. Oder senden Sie uns eine eMail an nutzer@familienfreund.de. Wir werden uns schnellstmöglich melden und klären, wie wir Sie unterstützen können.
Eine Antwort auf „Tattoo oder Piercing oder nichts von alledem?“