Was tun, wenn der Arbeitgeber die Rückkehr nach der Elternzeit verhindert?

Politiker reden gerne von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – trotzdem bekommen immer mehr Frauen nach der Elternzeit Schwierigkeiten mit ihrem Chef. Was also tun, wenn einem der Arbeitgeber das Leben schwer macht?

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Mütter werden aus ihrem Job gedrängt

Bundesweit werben Arbeitgeber mit einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Doch tatsächlich müssen auch im Jahre 2014 immer wieder Mütter erleben, dass sie plötzlich an ihrem alten Arbeitsplatz unerwünscht sind. Den wahren Grund der Ablehnung geben Unternehmer dabei nur sehr selten zu – fast immer werden andere Gründe vorgeschoben.

Ein äußerst beliebtes Druckmittel sind Arbeitszeiten – schnell werden auf einmal Termine in die freien Abendstunden verlegt. Die Fälle, in denen Frauen wegen ihrer Kinder aus dem Job gedrängt werden, häufen sich. Die Betroffenen kommen aus allen Betriebsgrößen und Branchen, darunter durchaus auch kirchliche Einrichtungen. Der Verdacht kommt auf, dass Frauen mit Kindern in der Arbeitswelt unerwünscht sind.

Nicht selten werben diese Unternehmen sogar mit einer ausgesprochenen Familienfreundlichkeit. Experten raten, in solchen Fällen den Frauenbeauftragten oder Betriebsrat einzuschalten – sofern vorhanden. Doch gerade in kleineren und mittelständischen Unternehmen gibt es solche Ansprechpartner nicht.

Eigentlich sind Mütter und Väter während der Elternzeit vor einer Kündigung geschützt. Unangenehm wird es in der Regel erst, wenn die Rückkehrmodalitäten besprochen werden. Dann wird plötzlich ein Job an einem anderen Standort angeboten. Selbst Väter erleben ähnliche Situationen. Immerhin drei Viertel von ihnen verzichten freiwillig auf eine Elternzeit, weil sie mit negativen Konsequenzen für ihre Karriere rechnen. Besonders betroffen sind Führungskräfte.

Klagen lohnt, doch das Vertrauensverhältnis ist gestört

Sicher ist: Wer klagt, wird vermutlich nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Denn das Vertrauensverhältnis ist unwiderruflich zerstört. Stattdessen wird in den meisten Fällen eine Abfindung ausgehandelt.

Warum nun Mütter als höheres Kostenrisiko angesehen werden, ist unbekannt. Denn Studien belegen exakt das Gegenteil: Mütter arbeiten deutlich effektiver als kinderlose Frauen – insbesondere das Organisationstalent sei besser.

Verlässliche Zahlen, wie viele Frauen nun nach Rückkehr aus der Elternzeit in Schwierigkeiten mit dem Arbeitgeber geraten, gibt es nicht. Viele Frauen kündigen aufgrund des Drucks auch von sich aus. Doch die Nachteile werden noch größer, wenn einem Aufhebungsvertrag zugestimmt wird oder wenn sie selber kündigen. Sie riskieren damit den Verlust des Arbeitslosengeldes für drei Monate.

Tipp: Experten empfehlen betroffenen Frauen, sich nach Verlust des Arbeitsplatzes weiterzubilden. Mithilfe von Fernkursen können sich Mütter nach der Babypause weiterbilden und gleichzeitig mehr Zeit mit dem Kind verbringen.

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