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Eine Bevölkerungsumfrage unter 1.000 Essener Bürgerinnen und Bürgern gibt Aufschluss über die aktuelle Wohnungssituation in Essen. Die Studie enthält eine detaillierte Bestandsaufnahme über die energetisch modernisierten Gebäude in Essen und zeigt Wege auf, wie Eigentümer und Mieter noch besser über Sanierungsmaßnahmen und Energiesparmöglichkeiten informiert werden können.
Aktuelle Wohnungssituation in Essen
Meldungen über Strompreiserhöhungen, Engpässe in der Gasversorgung oder die EEG-Umlage sorgen mittlerweile regelmäßig für Unmut in Deutschland. Als langfristige Konsequenz ist es sinnvoll, die Kosten für die Energieversorgung der eigenen vier Wände so gering wie möglich zu halten. Eine Schlüsselrolle bei der Energieeinsparung spielen Maßnahmen zur energieeffizienten Gebäudesanierung. Das ist zwar vielen nicht neu, nun gibt allerdings erstmals eine Bevölkerungsumfrage unter 1.000 Essener Bürgerinnen und Bürgern Aufschluss über die aktuelle Wohnungssituation in Essen. Wie viele Hauseigentümer gibt es in Essen? Wie viele Gebäude sind bereits nach modernen Standards energetisch saniert? Welches sind die häufigsten Sanierungsmaßnahmen und warum? Diese Fragen klärt die Studie zu den Potenzialen der energieeffizienten Gebäudemodernisierung im Rahmen des Projekts „Klima-Initiative Essen. Handeln in einer neuen Klimakultur“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI), Patrick Linnebach, Janin Wachsmann und Friedericke Behr, haben die zentralen Ergebnisse in der Broschüre „Potenziale für energieeffizientes Modernisieren in Essen“ zusammengefasst.
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Was die Befragten sagen
Die Studie basiert auf einer milieuspezifischen Analyse der Wohnverhältnisse, wobei sich die befragten Personen in drei Teilgruppen aufteilen lassen: Hauseigentümer, Wohnungseigentümer und Mieter. 62 Prozent aller befragten Hauseigentümer und 49 Prozent aller befragten Wohnungseigentümer leben in einem energetisch modernisierten Gebäude, lautet eines von zehn zentralen Ergebnissen. Die weitaus größere Bevölkerungsgruppe in Essen – rund 67 Prozent sind Mieter – scheint dem Stand der Gebäudeeffizienz nur wenig Interesse entgegen zu bringen: Nur jeder Zehnte fragt nach dem Energieausweis der Wohnung. Dabei ist in Anbetracht der schwer kalkulierbaren Energiepreise auch für Mieter eine Senkung der Energiekosten relevant. Selbst wenn Mieter keine Möglichkeit haben, eine Gebäudesanierung eigenverantwortlich umzusetzen, können sie doch einige Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen. Informationen darüber holen viele Mieter selbst ein, andere müssen noch darauf aufmerksam gemacht werden.
Daher gibt die Studie neben der ausführlichen Bestandsaufnahme praxisorientierte Empfehlungen für Beratungsangebote rund um das Thema energetische Gebäudemodernisierung. Dies kann in Zukunft dabei helfen, Beratungsangebote und Informationskampagnen zielgruppengerechter zu gestalten. So wäre es oft sinnvoll, Angebote dezentral am besten sogar direkt vor Ort – in den Stadtteilen, Quartieren oder Wohnräumen – zu planen. Die Broschüre „Potenziale für energieeffizientes Modernisieren in Essen“ steht als PDF auf hier zum Download bereit.
Über das Projekt „Klima-Initiative Essen. Handeln in einer neuen Klimakultur“:
Das Projekt „Klima-Initiative Essen. Handeln in einer neuen Klimakultur“, das zu einem von fünf Gewinnern im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs „Energieeffiziente Stadt“ gehört, verfolgt einen partizipatorischen Handlungsansatz, der klassische Maßnahmen zur Effizienzsteigerung mit einer stärkeren Beteiligungsorientierung verknüpft. Mit diesem Ansatz wird in den vier Handlungsfeldern Stadtentwicklung, erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und energetische Gebäudesanierung ein wissenschaftlicher Beitrag zum Ziel der Stadt Essen, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent (im Vergleich zum Jahr 1990) zu reduzieren, geleistet. Zu diesem Zweck wird eine für Essen und das Ruhrgebiet adäquate neue Klimakultur gefördert, die die effektive Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen durch die aktive Beteiligung von Bürgern, Institutionen, Unternehmen, Verwaltung und Politik vor Ort unterstützt.
Ansprechpartner:
Friederike Behr, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, KWI, Tel. 0201 7204 -130, friederike.behr@kwi-nrw.de
Patrick Linnebach, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, KWI, Tel. 0201 7204 -216, patrick.linnebach@kwi-nrw.de