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Neben Katzen, Vögeln, Hamstern und Co gehört der Hund zu den absoluten Lieblingstieren der Deutschen. Regelmäßig ergeben Umfragen, dass sich viele Deutsche einen Hund als Haustier sehnlich wünschen. Doch viele der Befragten haben Angst, dass sich ihre stressige Alltagssituation und vor allem ihr Vollzeitjob nicht mit einer artgerechten Hundehaltung vereinbaren lassen. Doch ist das wirklich so oder kann man am Ende doch Hundehaltung und Arbeit unter einen Hut bringen?
Hundehaltung will gut überlegt sein
Um es vorab zu sagen: Eine Hundehaltung trotz Vollzeit-Arbeit eignet sich nicht für jeden. Damit ist nicht nur der Mensch gemeint, sondern auch das Tier. Das ist leider so, denn bei einigen Punkten kann es keine Kompromisse geben. Das würde nicht nur zu Lasten des Tieres gehen, sondern auch dem Hundehalter nicht guttun. Deshalb ist es gut, sich vor der Anschaffung des Hundes einige Fragen zu stellen und Punkte abzuklären. Obwohl Spontaneität im Allgemeinen eine gute Sache ist – die Adoption eines Hundes sollte gut überlegt sein. Die gute Nachricht ist: Wenn man alles geklärt hat und bereit ist, auch im Alltag an gewissen Routinen festzuhalten und eine gewisse Disziplin an den Tag zu legen, lassen sich Hund und Vollzeitjob eben doch miteinander vereinbaren.
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Was ist wichtig? Was ein No-Go?
Wer neben seiner Vollzeit-Arbeitsstelle vor allem Ruhe haben möchte oder ein fleißiger Partygänger ist, sollte sich wirklich überlegen, ob ein Hund das passende Haustier ist. Hunde brauchen täglich Auslauf und Beschäftigung. Sie müssen sich austoben können und wollen gefordert werden. Im Klartext sieht das so aus, dass man vor der Arbeit mit dem Hund Gassi gehen muss – auch im Winter und auch bei Regen oder Schnee. Nach der Arbeit wird man von seinem vierbeinigen Kumpel freudestrahlend und schwanzwedelnd begrüßt. Das ist für viele Hundebesitzer eines der Tages-Highlights. Danach möchte der Hund allerdings auch raus an die frische Luft und sich ordentlich austoben. Immerhin hat er bis dahin viele Stunden allein in der Wohnung verbracht und sehr viel aufgestaute Energie. Das gemütliche Sofa ist erst danach dran. Allerdings tut dem Menschen die Bewegung auch gut.
Home-Office und Office-Hunde
Mit dem Home-Office ist für viele Menschen auch der Traum vom Hund in Erfüllung gegangen. Wer von zu Hause aus arbeitet, kann sich natürlich viel besser um seinen Hund kümmern. Gassigehen und kleine Schmuseeinheiten sind da kein Problem. Allerdings sollte der Hund auch lernen, dass er brav sein muss, wenn Herrchen oder Frauchen am Computer sitzen und arbeiten. Auch im Home-Office sollten für Mensch und Hund Routinen geschaffen werden.
Übrigens gibt es auch Arbeitgeber, die (gut erzogene) Hunde im Büro dulden. Diese können nachweislich das Arbeitsklima verbessern. Wer also einen wohlerzogenen Hund und einen toleranten Chef hat, der kann diese Variante ruhig einmal ausprobieren.
Welche Hunde eignen sich am besten für das Alleinsein?
Ist der Job und der Hund räumlich und zeitlich nicht vereinbar, kommt vielen angehenden Hundehaltern in den Sinn, das Tier darauf zu trainieren, einige Stunden allein zu Hause zu bleiben. Doch ist das artgerecht? Um es ganz klar zu sagen: Junge Hunde und Welpen sollten auf keinen Fall allein gelassen werden. Auch Tierkinder sind Kinder, und Hundewelpen müssen erst einmal die Trennung von ihren Geschwistern und der Mutter verdauen. Wenn sie dann noch allein gelassen werden, können bleibende Schäden bei dem Tier entstehen. Leidet das Tier erst einmal unter Verlustängsten, wird es noch schwerer, den Hund allein zu lassen. Hier ist eine schrittweise Gewöhnung erforderlich. Der Hund muss lernen allein zu bleiben, zuerst in kürzeren Zeitabschnitten. Einige Minuten, dann eine halbe Stunde, eine Stunde und so weiter. Das müssen Hundehalter mit ihrem Hund trainieren – und dazu braucht es neben viel Geduld auch noch viel Zeit. Wer sein Tier einfach so allein lässt, riskiert einen unglücklichen Hund mit Verlustängsten, Nachbarn, die stundenlanges Bellen, Heulen und Winseln zur Weißglut treibt und Möbel, an denen der Hund seine Frustration ausgelassen hat. Dagegen können Hunde mit ausreichend Training durchaus lernen, auch einen Arbeitstag lang ruhig zu Hause auf das Herrchen oder Frauchen zu warten. Besonders dann, wenn sie danach mit einer großen Runde Kuscheln und Gassigehen für ihre Geduld belohnt werden. Allerdings wirkt das Training besser bei ausgeglichenen Hunden mit einem gewissen Selbstvertrauen. Ängstliche und nervöse Tiere neigen eher zu Verlassensängsten und können sich auch gegen ein geduldiges Training resistent zeigen. Übrigens sollte der Hundehalter auch an die Tierarzt-Besuche denken und diese entsprechend einplanen.
Was für Alternativen gibt es noch für Hundehalter?
Wer bereit ist, etwas Geld anzulegen, kann seinen Hund tagsüber in eine Hundepension oder zu einem professionellen Hundesitter geben. Auch nahe Verwandte passen gerne auf den Hund auf. Allerdings ist hier die Zuverlässigkeit wichtig, denn man muss sich darauf verlassen können, dass der Hund auch jeden Tag willkommen ist. Auch eignet sich nicht jeder Mensch als Hundesitter für jeden Hund. Zum einen sollte man sein Tier nur vertrauenswürdigen Menschen anvertrauen, und zum anderen ist es wichtig, dass der Mensch auch mit dem Tier zurechtkommt.
Ob ein Hund mit dem derzeitigen Vollzeitjob vereinbar ist, hängt von vielen, individuellen Eigenschaften und der Flexibilität des Arbeitgebers ab. Die Entscheidung sollte wohlüberlegt sein und mit dem familiären Umfeld gemeinsam getroffen werden. Vor der Anschaffung eines Hundes sollte der alltägliche Tagesablauf grob überdacht und mit dem eigenen Arbeitgeber über die Optionen des Home-Office und den typischen „Bürohund“ gesprochen werden.
Mit viel Disziplin und Willenskraft sowie einigen persönlichen Einschränkungen ist die Vereinbarung von Job und Hund aber durchaus möglich – und wenn Sie dann nach einem langen Tag nach Hause kommen und der Hund freudestrahlend auf Sie wartet, ist der Stress und das frühe Aufstehen doch wieder halb so schlimm!