„kind, nun iss doch mal!“ tönt es tag um tag durch deutsche küchen. essen ist wichtig! es macht dich groß und stark! es hält dich gesund! willst du enden wie der suppenkasper? die leckersten vielfältigsten speisen kommen auf den tisch doch entweder isst ihr kind nichts, nicht viel oder immer das gleiche. kurz es mäkelt und nörgelt an allem was sie kochen – außer an seiner leibspeise!
keine sorge, wenn es mäkelt
eltern brauchen sich keine sorgen zu machen, wenn ihr kind nur spatzenportionen zu sich nimmt oder mäkelt: die kleinen spüren selbst, was ihnen gut tut. sie müssen das essen erst lernen und die nahrungsmittel kennenlernen. als mutter und vater müssen sie ihrem kind die zeit geben seinen geschmack zu entwickeln. dazu gehört auch, dass kinder gern und täglich nudeln essen oder jahrelang nur eine bestimmte wurstsorte. manchmal stehen sohn oder tochter auf süße oder scharfe sachen oder verschmähen von einem tag auf den anderen ihr bisheriges lieblingsessen. und dann gibt es da noch die unterschiedlichen ausprägungen, wie die zeitschrift eltern ermittelte, z.b.
- die obsthasser: der große bogen um alles „gesunde“ ist in vielen familien ein problem. hier hilft nur, einen langen atem zu haben und obst und gemüse immer wieder anzubieten, aber ohne druck! denn nach dem achten oder zehnten mal greifen die kleinen doch zu. was auch hilft, ist hunger: kinder, die mit knurrendem magen an den tisch kommen, probieren mehr.
- die breispezialisten: das kleinkind akzeptiert babybrei, alles andere spuckt es aus. hauptaufgabe der erwachsenen ist auch hier, so die eltern-experten, sich in geduld zu üben. denn essen lernen ist ein vielschichtiger entwicklungsprozess. bei den breispezialisten sollten eltern langsam „fingerfood“ wie erbsen, reiskörner, backerbsen oder baby-salamis einführen, mit denen das kind richtig kauen lernen kann.
- die umtriebigen: für diese kinder ist essen zeitverschwendung, bei den mahlzeiten springen sie nach zwei bissen auf. die „umtriebigen“ haben sich auf „flüssige nahrung“ spezialisiert – aber schon ein halbes glas milch unterdrückt den appetit! deshalb sollten eltern milch oder schorle nur als zwischenmahlzeiten oder nach dem essen erlauben.
- die suppenkasper: gemeint sind kinder, die nur mini-portionen essen. ziel der eltern sollte sein, ihrem kind beim essen mehr eigenverantwortung zu übertragen: mit ca. 16 monaten sollte es sich selbst nehmen dürfen, was es essen möchte; geschnittenes obst bzw. gemüse eignen sich besonders gut. zwangsfütterungen sind dagegen absolut kontraproduktiv.
egal, welcher typ esser ihr kind ist, geben sie ihm zeit und zwingen sie es nicht gegen seinen willen, was zu essen, was es nicht mag. das gilt zu hause, genau wie im restaurant. manchmal wollen kinder was probieren und stellen dann nach dem ersten bissen fest, dass es ihnen trotzdem nicht schmeckt. ein verständnis, dass das essen trotzdem xy euro gekostet hat, haben sie nicht und werden sie auch nicht erreichen, wenn sie ihr kind zum aufessen zwingen. wichtig beim essen ist, dass es zumindest bestimmte zeiten und treffpunkte, wie die küche, der tisch etc. gibt und, dass das essen anfängt bzw. auch nach einer bestimmten zeit endet. so vermeiden sie vor allem, dass ihr kind gelangweilt ist, rumkaspert oder mit dem essen rumspielt.
satt ist satt oder doch nicht?
und noch eine regel ist wichtig: satt ist satt – auch, wenn man scheinbar nicht viel gegessen hat. wollen sie wissen, ob es geschmeckt hat, dann fragen sie auch danach. ein kind, was mäkelt, wird immer lieber auf die frage satt? mit ja antworten als noch länger am tisch zu sitzen – auch, wenn es gar nicht satt ist! bitte beachten sie außerdem, dass ihr kind sie auch mal foppen kann, wenn es merkt, wie wichtig es für sie ist, dass es mit oder auf ißt! schenken sie ihm aufmerksamkeit, wenn es sie braucht und nicht nur in schwierigen situationen oder bei problemen. fragen sie öfter nach, was sie einkaufen, kochen oder essen wollen. beziehen sie ihr kind mit beim einkaufen und kochen ein – allein rituale werden über kurz oder lang erfolge bringen.