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Selbsttötung, Selbstmord oder Freitod – das bedeutet Suizid. Den Begriff zu erklären, geschieht schnell und schmerzlos – anders als mit dessen traumatischen Folgen umzugehen und die Auswirkungen zu verarbeiten. Es tritt etwas ein, womit man eben einfach nicht gerechnet hat. Ein (geliebter) Mensch, ein Bekannter, Freund oder Verwandter beschließt seinem Leben ein Ende zu setzen. Sei es beabsichtigt oder aber durch das Unterlassen lebenserhaltender Maßnahmen wie die Einnahme lebensnotwendiger Medikamente, Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten.
Am 10. September jährt sich der seit 2003 ins Leben gerufene Welttag der Suizidprävention und mit ihm das stille Gedenken an die Menschen, die nicht mehr Leben wollten oder konnten. Allein im Jahr 2011 nahmen sich in Deutschland 10144 Personen das Leben. Erschreckend ist, dass 7646 davon Männer und „nur“ 2498 Frauen waren. 21 Suizide gab es im Jahr 2011 bei Kindern bzw. Jugendlichen zwischen 5 und 14 Jahren. Mit zunehmender Altersgruppe, nämlich bei den 15 bis 19-jährigen explodierte diese Zahl hingegen im Jahr 2011 gleich auf 172.
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Hilferufe vor und nach dem Suizid
Während ein missglückter Suizidversuch oft als Hilferuf thematisiert wird und dann vor allem da die Suizidprävention greift, kann man einen Menschen, der sich allein mit dem Gedanken trägt, wie intensiv er auch sein mag, nur schwer bis gar nicht erreichen. Auch Angehörige von SelbstmörderInnen quälen sich täglich mit Fragen und Vermutungen die im Bereich hätte, wäre oder/und könnte ich kommen ohne je eine befriedigende Antwort zu finden. Nicht nur dem, der sich mit dem Gedanken trägt einen Suizid zu begehen, fällt es schwer Hilfe zu finden und in Anspruch zu nehmen – auch Angehörige, Freunde und Zurückgebliebene sind häufig Vorurteilen ausgesetzt, fühlen sich von der Umwelt ausgegrenzt und ziehen sich zurück.
Risikogruppen erkennen aber nicht stigmatisieren
Ein Blick in die Medien zeigt, dass Suizid in Deutschland in den letzten Jahren viel öfter Beachtung findet. Gerade im Zusammenhang mit sogenannten Familiendramen häuft sich die Berichterstattung zu Personen, die sich das Leben genommen haben – oft und leider auch noch nach dem Mord an den eigenen Kindern oder/und weiteren Angehörigen. Während es gerade bei Menschen mit psychsischen Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für Selbstmord gibt, sind es in der alltäglichen Rush Hour des Lebens oft spontane Kurzschlussreaktionen ohne lange Vorbereitungs- oder Planungszeit.
Aber wie geht man damit um? Wen ruft man an, wenn man das Gefühl hat, dass…und welche Möglichkeiten einer vielleicht auch anonymisierten Hilfe in Form von Beratung und Gesprächsangeboten gibt es überhaupt?
Ist Suizid egoistisch?
Diese Frage kann und muss man sicher mit einem Jain beantworten. Persönliche Beweggründe für den selbstgewählten Freitod sind vielfältig und verschieden. Psychische Krankheiten (90%), Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, chronische Schmerzen aber auch Lebenskrisen (bei 5 bis 10 % aller Fälle) gefolgt von einer Depression sind die häufigsten Selbstmordursachen in der westlichen Welt. Oft wissen und vermuten Angehörige und Hinterbliebene nicht, wie lange sich das geliebte Kind, die Partnerin oder der mitfühlende Ehemann mit diesen Gedanken beschäftigt haben. Abschiedsbriefe gibt es eher selten und, wenn werfen sie vielleicht mehr Fragen auf als das sie Auskunft über die Gründe geben.
In Deutschland nimmt sich laut Todesfallstatistik im Durchschnitt jeden 2. Tag ein Heranwachsender das Leben (193 Fälle 2011 in der Altersgruppe der 1 bis 19-jährigen) – dazu kommen nach Schätzungen etwa 20 Suizidversuche. Eine Krise in Form einer Depression ist für junge Menschen also weit aus dramatischer als für Erwachsene. So besteht nach einer Erkrankung ein etwa 15-fach erhöhtes Risiko für einen Suizidversuch.

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Das traurige am Suizid ist, dass dieser oft nur mangels Wissen scheitert. Damit erklären sich auch (regelmäßig) wiederkehrende Suizidversuche. Tabletten, die nicht stark genug sind, weil verschreibungspflichtig, kein Zugang zu entsprechenden Waffen und geeigneten Mitteln, der Wunsch mit einer bestimmten Tötungsart das Leben zu beenden oder aber, dass man eben doch noch rechtzeitig gefunden wird bzw. Hilfe sucht, weil man es sich anderes überlegt hat und die Rettung informiert…all das läßt Suizidversuche oft und zum Glück auch scheitern. Nicht immer ist es das Glück der Betroffenen – in jedem Fall aber im ersten Moment das Glück der Angehörigen.
Was kann Suizidprävention leisten?
Laut Weltgesundheitsorganisation scheitern ca. 10 bis 20 Mio Suizidversuche weltweit. Die Statistik beruht eben immer nur auf einer Hochrechnung aufgrund der durchgeführten Selbstmordversuche. Die Dunkelziffer, wie man immer so schön sagt, bleibt eben im Dunkeln! Vielen rational denkenden Menschen ist der Wunsch Suizid zu begehen (vollkommen) fremd. Sie reagieren vielleicht irritiert, verärgert, genervt oder wütend auf das anders sein und denken des Gegenüber. Oft erkennen sie aus der Situation heraus nicht den ernst der Lage. Damit stößt die Suizidprävention schnell an ihre Grenzen.
Sterbehilfe – ein Aspekt des Lebens?!
Wenn man gar eine Selbsttötung plant, um seiner schweren Krankheit ein Ende zu bereiten , sind gerade in Deutschland (im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, wie Niederlande, Belgien, Luxemburg und Schweiz) rechtliche Grenzen für die sogenannte (aktive) Sterbehilfe gesetzt. Betroffene zögern gerade deswegen oft und lange bei der Durchführung eines Selbstmordversuches, weil sie Angst vor Zwangseinweisung und -behandlung haben. Auch um seinen Leben ein Ende zu setzen bedarf es bis zuletzt der eigenen Kraft und des Willens. Viele Kranke können oder wollen den geeigneten Zeitpunkt für ein selbstbestimmtes Handeln nicht bestimmen. Sucht man Hilfe bzw. Erlösung in den Nachbarländern muss man das in der Regel noch zu Zeiten besserer Gesundheit planen.
Was können wir für sie leisten
Im Familienservice erreichen uns regelmäßig und wiederkehrend Fragen auf alltägliche Herausforderungen und Probleme. Sei es das Erstellen einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht, der richtige Ansprechpartner bei Familien- und Alltagsproblemen, die Unterstützung bei Demenzerkrankungen bzw. dem Pflegefall aber auch bei Behinderung, Geburt und Tod ist es unser täglich Brot eine (fachgerechte und objektive) Antwort bzw. Lösung zu liefern. Damit machen wir bei uns im Unternehmen das Thema der besseren Vereinbarkeit von Beruf, und Familie/Freizeit zur Chefsache. Denn Familie ist unserer Ansicht immer dort, wo 2 füreinander Verantwortung übernehmen. Die Erfahrung aus den letzten Jahren zeigt uns, dass niemand wirklich ganz allein ist auf der Welt. Immer findet sich, wenn auch nicht gleich offensichtlich, ein Weg, ein Netzwerk, eine Veränderung, eine Lösung. Drum bleibt nur zu sagen egal, welches Leid Sie mit sich rumtragen und wie es ihnen gerade geht, haben sie den Mut darüber zu sprechen und sich Hilfe zu suchen!
Ich habe meinen Partner ist mit 58 Jahren tot im Bett gefunden. …..Es war ein unermesslicher Schock.Er war der Optimist von uns beiden. Ich bin überzeugt, dass er mich wirklich liebte. Er wollte unbedingt noch 30 Jahre leben und nach mir keine andere Frau lieben können. Warum sollte man das immer wieder in Frage stellen?! Natürlich kann man das belächeln. Aber wir haben uns gegenseitig die Zeit gegeben, die jeder für sich brauchte. Kein Warum, Weshalb, Wieso.wenn uns so zu Mute war hatten wir die blödesten und schönsten Einfälle. Er war groß und kräftig, mit einer ausgeprägten Stimme sprach er fremde Menschen an- die danach fröhlicher wirkten. Wir waren 7 Jahre zusammen, inzwischen in ein Reihenhaus gezogen. Er fuhr durch ganz Deutschland, um als Journalist Artikel zu ergattern. Vorher hat er im Dresdner Landtag. Durch seine unüberlegte Ehrlichkeit und Überzeugung das Richtige zu tun, wurde ihm gekündigt. Er wollte seine Familie ernähren und nahm jede Arbeit an. Ich wusste, dass über 100000- Euro Schulden hatte. Eine Insolvenz wurde abgelehnt mangels Masse!!!
Er arbeitete ständig, um Gerichtspost, Gläubiger abzuhalten und seine Artikel zu schreiben u. s. w..
Er war ein sehr intelligenter Mensch- ich habe ihn sehr geachtet. Als wir uns kennen lernten, hatte ich mich, mit meinen Kindern von meinem Ehemann nach 20 Jahren Ehe getrennt. Auch wenn es mein freier Wille war, veränderte sich mein Leben. Ich hatte auch noch Gefühle für ihn- jetzt musste ich aber die Situation bewältigen.
In diesem Tiefpunkt lernte ich Frank kennen. Er war die Überraschung meines Lebens. Er machte für mich alles, von dem er annahm, dass es mir gut tun würde. Mein Ego war damals nicht mehr existent. Er zeigte mir; wie toll es sich anfühlt, seine Meinung zu sagen und es funktionierte auch noch. Wir machten einen Tanzkurs, obwohl er wusste, dass Tanzen überhaupt nicht mein Ding war. Er ignorierte meine Proteste und dann sind wir ständig in Discos gewesen. Es gab tausende von Kleinigkeiten, die mein Herz immer mehr für ihn einnahmen.
Plötzlich war alles vorbei……………..ein ganz normaler Tag, an dem wir aufwachten – nur er nicht mehr.
Mein Lebensinhalt war nicht mehr da. Mindestens die Hälfte meines Ich`s fehlte. Erst in den nächsten Monaten,wurde mir gnadenlos bewusst, dass er nicht mehr nach Hause kommt. die Haustür aufschloss und mich in die Arme nahm. Ich habe eine außergewöhnliche Freundin, die mir jeden Tag – ein Jahr lang eine E- Mail schickte. Sie hat mich in der Trauer begleitet. Denn kaum ist jemand ein halbes Tod, interessiert es keinen Menschen mehr, wie es einem Trauernden geht. Außerdem ein kompliziertes
Thema. Jetzt sind 19 Monate vergangen. Ich fühle mich schlechter, als vor einem Jahr. Trotz lieber Freunde und anderer Kontakte war mir alles zu viel. Ich vernachlässigte meine Wohnung- einen Teller oder ein Glas weg zu bringen viel mir schwer. Immer wieder stellte ich mir vor, wie schön es wäre, nicht mehr auf dieser Erde zu sein. sich zu verkriechen, in Ruhe gelassen zu werden, an nichts mehr zu denken, bei ihm zu sein. In einem Gespräch das wieder im Heulen endete deutete ich das alles an. Sie war erschüttert und fragte mich, ob ich meine Enkelkinder nicht kennen lernen möchte, sie hätten dann keine Oma mehr.Das rüttelte mich auf und stellte mir vor, wie es den zurück gelassenen Menschen geht, wenn man sich für einen Suizid entscheidet. Die Worte meiner Tochter haben mich zwar ausgebremst aber dann stand ich wieder allein da. Ich gehe jeden Tag auf den Friedhof. Schimpfte auch mit ihm, dass er mich über seine finanziellen Sorgen im Unklaren gelassen hat. Ich bin überzeugt,
wir hätten alles irgend wie regeln können.
Mir geht es verdammt schlecht! Eine Psychologin von der ich mir Hilfe durch Tiefenpsychologie versprach, ging darauf gar nicht ein und meinte nur, :“Mit solchen Verlusten muss jeder von uns fertig werden“!! Also…………Auf Auf!
Hallo Ihr Lieben,
könnt Ihr mir einen persönlichen Kontakt mit Sabine ermöglichen?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Gleichgesinnten viel offener reden und sich so gegenseitig helfen kann. Freunde und Bekannte sind oft überfordert.
Das wäre sehr nett. Ich suche einfach jemanden zum Reden, der ähnliche Probleme hat.
Liebe Grüße
Ute
Ute, wir haben Ihre Mailadresse an Sabine weitergegeben.
Manche Menschen sagen von mir , ich bin Optimist. Manche genau anders herum. Ich hab mein Leben gelebt, wenn es ein Schalter geben würde, dann würde ich Ihn gerne umlegen. Ich stehe mitten im Leben und sehe keinen Sinn mehr . Mich hält das Schalter umlegen nur ab, da ich nicht 100% sicher sein kann, dass einer Ihn wieder umlegt. Leider habe ich Angst vor den Schmerzen. Ungerechtigkeit ist, dass ich mein Leben nicht mehr möchte und anderen es genommen wird, die es sehr lieben. Ich bin Mitte 40 und habe keine Lebenslust mehr älter zu werden.
Bin 62 weiblich kann durch Depressionen ec nicht mehr arbeiten …
Habe alle mir sehr nahestehenden Menschen durch Krankheiten Krebs ect. verloren …
ich habe niemanden mehr auf dieser Welt ..
was soll ich hir noch ….
generell empfinde ich Zwangsbehandlungen als problematisch. Wenn einer nicht möchte, dann möchte er nicht.
für mich wirkt sowas eher abschreckend. ich finde , hier wäre die Politik mehr gefragt.