eltern dürfen nicht gerichtlich zum umgang mit ihren kindern verpflichtet werden. dies diene in der regel nicht dem kindeswohl, so dass bundesverfassungsgericht. im verhandelten fall hatte ein vater geklagt, der per gerichtsbeschluss zum umgang mit seinem unehelichen kind verurteilt worden war. im normalfall können eltern also nicht zu besuchen bei ihren kindern gezwungen werden. es sei zwar nachvollziehbar und grundsätzlich hätten kinder nach einer gesetzesänderung von 1998 auch einen eigenen anspruch, ihre anderswo lebenden eltern zu treffen. allerdings ist staatlicher zwang, bei jeglicher ablehnung seitens des betroffenen elternteils, „in der regel“ nicht geeignet.
das olg brandenburg hatte dem vater mit 25.000 euro zwangsgeld gedroht, falls dieser sich nicht mit seinem sohn treffen würde. hiergegen legte der vater verfassungsbeschwerde ein, da er mittlerweile mit einer anderen frau verheiratet sei und diese ehe nicht gefährden wolle. mehr informationen unter dem aktenzeichen beim bundesverfassungsgericht 1 BVR 1620/04.
[Update: 26.02.2008] „Eltern unter Druck“
Bundesministerin Ursula von der Leyen stellt Eltern-Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung vor. Erzieherinnen klagen über verhaltensgestörte Kinder, Lehrer über leistungsmüde Schüler, Ärzte klagen über fehlernährte Kinder und Eltern suchen entnervt Beratungsstellen auf. Väter und Mütter sind verunsichert wie nie zuvor und fragen sich, was das Richtige für ihre Kinder ist und wie sie den umgang mit ihren kindern verbessern können? Sie suchen nicht nur nach der richtigen Erziehung, sondern auch nach der bestmöglichen Förderung für ihre Kinder. Eltern stehen heute unter einem enormen Druck. Ihnen wird ein Maß an Verantwortung und Entscheidungsnotwendigkeiten für ihre Kinder zugewiesen wie keiner Generation zuvor. Dennoch kommen sie in der öffentlichen Diskussion kaum vor. Fundierte Untersuchungen über die Situation von Eltern fehlten bislang.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat sich der genauen Betrachtung der Lebenssituation von Eltern angenommen und legt nun mit der Studie „Eltern unter Druck – Selbstverständnisse, Befindlichkeiten und Bedürfnisse von Eltern in verschiedenen Lebenswelten“ ein Ergebnis vor. Die Untersuchung geht auf dem Fundament der „Sinus-Milieus“ des sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitutes Sinus Sociovision differenziert auf die unterschiedlichen Lebenssituationen von Eltern ein. Intention der Studie ist es unter anderem, auf der Basis ihrer Ergebnisse in eine breite gesellschaftliche Diskussion über problemorientierte und zielgerichtete familienpolitische Lösungsansätze einzutreten.