Wohin mit den Studenten?

Während die Zahl der Pflegebedürftigen laut dem Pflegereport 2012 regional sehr unterschiedlich ansteigt und die Förderung zur Pflegezusatzversicherung vielleicht ein kleines Polster für die Zukunft bietet, kämpfen die jungen bildungshungrigen Studierenden heute schon mit existenziellen Herausforderungen. Nicht nur, dass vielleicht das Mensa-Essen bald teurer wird, auch Wohnraum ist in den Ballungsgebieten und an beliebten Studienorten ein Riesenproblem.

Exzellenzförderung, Deutschlandstipendium , Rabatte und Zuzugsboni – Studenten haben so meint man ein leichtes Leben und können entspannt an der Uni Ihrer Wahl lernen und sich auf das Berufsleben vorbereiten. Mit elterlicher Flankierung, BAFÖG oder/und vielleicht einem Studentenjob meint man, dass man gut durch’S Studium kommen kann – ja, wenn da nicht das Problem des Schlaf- bzw. Wohnplatzes wäre.

Nach den jüngsten Berichterstattungen aus Zeitung und TV nächtigen einige High Potentials mittlerweile auf Feldbetten direkt im Hörsaal. Vertreter der Studentenwerke haben unlängst einen Runden Tisch zum Wohnproblem mit Minister Ramsauer ins Leben gerufen und der verspricht die Wohnungsnot der Studenten zu lindern. Laut der Aussage Minister Ramsauer im Stern fehlen derzeit bundesweit 70.000 bezahlbare Wohnungen für Studierende. Ramsauer plädiert unter anderem für die Nutzung von leerstehenden Kasernen.

Laut dem Focus fordert das Deutsche Studentenwerk für die kommenden Semester die Erhöhung der Studentenwohnheimplätze um 25000 Stück. Allein im laufenden Wintersemester haben 50.000 Absolventen ein Studium begonnen.

Ursache, Wirkung und Zeit

Alles nicht neu und doch trifft es den ein oder anderen wie ein Blitz aus heiteren Himmel. Mit Blick auf die letzten Jahre rücken nun mit einem kräftigen Ruck die wieder geburtenstärkeren Jahrgänge auf den Ausbildungsmarkt. Ähnlich wie beim Krippenplatzausbau schlagen die Kommunen und Länder ohnmächtig die Hände über dem Kopf zusammen. Und ganz nebenbei tobt auch noch der (interne) Wettbewerb um die jungen Talente. Wohnungsvermieter haben unlängst das Potential erkannt und bieten besondere WG-Wohnungen oder Studentenboni an. Aber eben nur, wer kann. Und auch einige Städte, wie Leipzig , haben vielleicht noch Kapazitäten und locken mit Zuzugsboni, wenn da nicht der ureigenste Wunsch wäre nicht zu weit von zu Hause weg zu studieren.

In vielen anderen Städten mangelt es vor allem an bezahlbaren Wohnraum aber eben nicht nur für Studenten. In Städten, wie München und Dortmund hat schon vor einigen Jahren ein Wohnungsboom eingesetzt. Das Lebensgebiet Stadt verdichtet sich und gleichzeitig stößt es an räumliche Grenzen, die auch mit geschickten Stadtentwicklungsplänen nicht mehr zu überwinden sind.

Wer heute also schon keine bezahlbare Wohnung mehr findet, dem nutzt wohl auch der runde Tisch und die Kampfansage des Deutschen Studentenwerkes recht wenig. Kreativität ist gefragt und vielleicht wäre ja auch noch eine weitere Förderung ähnlich wie für Senioren-WG’s eine tolle Idee die Wohnungsnot zu mildern. Vielleicht hilft es auch schon weit vor dem Studium die Wohnungsuche bzw. die Planung zur Unterbringung in Angriff zu nehmen. (wie auch beim Krippenplatz)

Der Berufseinstiegsermöglicher soll geraden jungen Menschen, die noch nicht zu Hause raus sind aber kurz vor Ausbildungs- oder Studienstart stehen, die organisatorischen Hürden mit geballten Know-How abnehmen und erleichtern. Nicht nur, dass der Berufseinstiegsermöglicher die Wohnungssuche mit konkreten Vorschlägen untersetzt auch Studiengänge, Studienplatz und alle weiteren Fragen rund um den Berufseinstieg sind mit im Paket enthalten und auch bezahlbar.

Und, auch für die Zukunft ist ein Umdenken erforderlich. Nicht immer kann die bezahlbare Wohnung und der Wunsch-Studienplatz direkt und unmittelbar nebeneinander liegen. Wo kein Raum ist, kann auch nicht gebaut werden und, ja, die Geschichten von langen (Fuss-)wegen zu irgendwelchen Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen hören wir heute immer öfter von gut motorisierten PKW-Nutzern oder an Orten, die eine tolles ÖPNV-Angebot haben, als von Oma oder Opa.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert